(daß einen "das leben" vom bloggen abhält, ist ja bekanntermaßen quatsch. wenn, dann eher schlechtes zeitmanagement. oder die tatsache, daß das leben nicht der eigenen erwartungshaltung entspricht. oder daß fast nur noch dinge passieren, über die man nichts schreiben kann, will, sollte.)
samstag früh nach einem der besten konzerte der letzten jahre quer durch thüringen nach hause gefahren. die fünf zugaben noch im hinterkopf, die bezaubernde sängerin vor dem geistigen auge, die beim merchandising gekaufte cd (zu hause schon im regal befindlich, aber eben nicht dabeigehabt, und zu guten momenten gehört nunmal ein guter soundtrack) im player, das großartige (u.a. auch weil unerwartete) konzert im bauch, die durchgeschwitzten klamotten am körper. nebelschwaden zum sich nähernden sonnenaufgang, die fenster unten, das gefühl unbezahlbar. quasi-religious experience, wenn man - nicht verkehrsbehindernd, weil auf der b175 sowieso sonst keiner unterwegs ist - freiwillig nur in gemäßigtem tempo durch die waldstückchen kurz vor dem arsch der welt fährt und dabei fields of sunset, k-pax oder dead zone in the sky hört, den nebel genießt, und gar nicht mehr anders kann als ganz leicht zu lächeln, weil es einer dieser momente ist, in denen alles paßt. so wie es gerade ist. und man sich überhaupt nicht dazu zwingen muß, den kopf frei zu bekommen, sondern der ganze mist, der sich da sonst so rumtreibt, sich freiwillig zurückhält und platz macht für's nachhauseschweben. um halb fünf dann am teufelstal vorbeikommen (mitropa is the new tank & rast) und anstatt der geplanten flasche wasser zum mitnehmen dann doch vollkommen unüberlegt (und dadurch perfekt) die drei rühreier mit schinken, tomaten und zwiebeln sowie einen großen pott kaffee bestellen - sich nach draußen auf die terrasse setzen und lächelnd den tag begrüßen. flirten mit dem sonnenaufgang, dabei immer noch kirlian-camera-songs summend und an "punk cola", italien, regen, noch mehr italien, das weiße hemd mit der schwarzen krawatte, kniehohe stiefel und "hotpants" und vor allem an das gänsehauterzeugend ehrlich aussehende lächeln (nicht "von der bühne herunter", sondern "ins publikum hinein", eher noch "zu jedem einzelnen im publikum") denken. und an italien. nahe dem hermsdorfer kreuz morgens um kurz vor fünf mit hochgelegten beinen, anklebendem hemd (selten waren hochgekrempelte ärmel so angebracht), leckerem rührei und einer ganz eigenartigen inneren zufriedenheit verbringen, von der ich schon fast nicht mehr wußte, daß sie existiert. man sollte täglich in ehrfurcht niederknien vor dem, was musik manchmal auszulösen in der lage ist.
(solche einträge dann nicht in absätze unterteilen wollen, weil es sich einfach nicht gut anfühlen würde.)
nächste woche kündige ich meine wohnung. und es fühlt sich toll an.
[update: konzertbilder.]
[nochmal update: mehr konzertbilder.]