"und haben wir etwa gar sprache und beredsamkeit nicht in unsrer gewalt oder sind verstimmt zu der zeit, wenn wir unsre gedanken zu papier bringen wollen, oder vergessen, daß der gegenstand, über welchen wir schreiben, nur durch kleine spezielle beziehungen auf unsre damalige lage, die sich nicht mit übertragen lassen, uns am herzen liegt; oder dies herz ist zu voll, um, was es empfindet, nach der reihe hererzählen zu können; so geschieht es, daß wir etwas schreiben, welches uns, die wir alle nebenbegriffe daranknüpfen, die dazu gehören, das bild auszumalen, sehr interessant scheint, jeden andern aber gähnen macht und mit unwillen gegen uns erfüllt."
[ adolph freiherr von knigge, "über den umgang mit menschen", 3. teil, 10. kapitel ]