"the fact that a man chose to quote the lyrics of a little-known song may not seem very strange. however, the fact that over the years, this song has been directly associated with the deaths of over 100 people is quite strange indeed."
gloomy sunday, der song, um den es hier geht, wurde in den 30er jahren vom ungarischen pianisten rezsô seress geschrieben und existiert mittlerweile mit verschiedenen textvarianten und in unzähligen interpretationen - eine der ersten von billie holiday, spätere von lydia lunch, gitane demone, diamanda galas oder auch heather nova, sarah mclachlan, björk oder sinéad o'connor, das kronos quartet nicht zu vergessen.
virágos fák alatt utam az utolsó
nyitva lesz szemem hogy még egyszer lássalak
ne félj a szememtôl holtan is áldalak
ob die diversen selbstmorde, die angeblich auf das konto dieses songs gehen, eine urban legend sind, wird hier versucht anzusprechen. vorhin lief jedenfalls auf (im? bei?) rbb die verfilmung des romans "das lied vom traurigen sonntag" von nick barkow, der wiederum auch schon recht frei an der -soweit überlieferten- eigentlichen und wahren geschichte bleibt. der film (u.a. mit joachim król und ben becker) schmückt das ganze noch weiter aus, und auch wenn einige unnötig überzeichnete figuren ziemlich nerven (frau häberle, anyone?) fand ich ihn doch erstaunlich angenehm - so angenehm ein film, der zwischen 1933 und 1945 spielt, nunmal sein kann - und seltsam unmelancholisch. trotzdem sehenswert. morgen (montag) abend die "wiederholung" auf arte, 2040 uhr.