/ich bin nicht du./ den fehler machst du nur, wenn du dich sicher fühlst. du gehst raus, in die nacht, in die stadt, unter menschen, und vergißt dabei die skepsis, das mißtrauen, die erfahrung (und natürlich den zynismus, sonst würdest du das alles nämlich eher als "pragmatismus" bezeichnen). du läßt dich be-zaubern, weil du dir einbildest, daß du es vermißt hast. nostalgie also. du genießt fake, du schaltest dich ab und gönnst dir weniger gedanken. du strahlst, in alle richtungen, in eine ganz besonders, und genießt die rückwirkung. im taumel ist ein teil, gelebtes emo-spießertum. biokaffee aus gesundgefiltertem wasser, das geschlipste vorstellungsgespräch in permanenz, die after-work-party als lebenssimulation. bis zu dem einen punkt, an dem plötzlich alles zerfällt, wegen eines wortes, einer äußerung, eines details, einer umstimmigkeit, eines risses im wahrnehmungsgefüge, einer synaptischen fehlschaltung, einer lüge oder einer wahrheit. egal. das zeug aus dem arzneimittelfläschchen tropft nicht mehr stetig, sondern stottert. /ich bin nicht du./ lächeln. katharsis im kopf, und dabei immer die fassade wahren. fenster zerschlägst du schließlich auch nur, wenn die faust mit stoff umwickelt ist. du bist das resultat einer suche, du bist die suche. du erkennst die rückwirkung nicht mehr, du kannst nicht mehr unterscheiden, weil alles nur noch strahlt. mehr extreme. du willst kotzen, aber kotzen funktioniert nicht ohne entschuldigung. und dann wachst du auf und es ist sonntag und alle werden dich wieder fragen, was du damit meinst, in deinem weblog. weil sie es nicht verstehen (wollen, sollen, können), aber sich der form halber sorgen machen. oder sie fragen jemand anderen, und nicht dich, was dann im prinzip auch so gut wie gelogen ist, nur passiver. aber in wirklichkeit ist ja auch gar nichts passiert, und deswegen antwortest du einfach nicht. /ich bin nicht du./