bemerke an mir in letzter zeit wieder eine affinität zu einweihungsritualen. kein neu gekauftes hifi-bauteil, das nicht mit einer besonderen platte initialisiert werden müßte. kein zeitabschnitt im leben, dem nicht ein song gewidmet würde. und andersrum: keine wichtige neuveröffentlichung, die nicht mit bedacht, mit aufgesetztem/erlerntem stil, mit widmung zum ersten mal angehört wird. keine neuentdeckte gegend, die nicht beim ersten mal mit einem passenden soundtrack auf den ohren entdeckt wird; und kaum eine der wichtigen platte im regal, bei der es nicht eine entsprechende initiationsgeschichte zu erzählen gäbe.
gerade so, als ob man nicht wüßte, daß "erste male" ihre bedeutung nur von außen aufgedrückt bekämen, als ob man nicht gelernt hätte, daß zweite und dritte male erfahrungsgemäß besser werden. aber wenigstens widerspricht das noch nicht dem zweck, den ich mir zurechtinterpretiert habe: sich an besondere musik auf eine besondere art erinnern zu wollen. gute musik auch noch mit guter wahrnehmung und guter erinnerung und guter szene aufladen, überladen zu wollen. guter pathos, guter sinn, gute geschichte. um nach dem zweiten oder dritten hören eines songs, wenn man eventuelle/erhoffte großartigkeit feststellt, sich /dann/ an den eigenen nlp-anker zu erinnern. (wir programmieren uns die welt, widdewiddewie sie mir gefällt.)