während herr p so im wartezimmer des arztes saß, bei dem er seine untersuchungsergebnisse abholen sollte, dachte er über sich nach. nichts besonderes, nur die art von nachdenken, die man halt so praktiziert, wenn sich die zeitschriftenauswahl im wartezimmer auf "praline", "ärzte aktuell" und den acht wochen alten "focus" beschränkt. er dachte über alles mögliche nach, außer über die ergebnisse seiner herzuntersuchung von letzter woche.
er sah aus dem fenster des wartezimmers, vom vierten stock hinunter auf die straße, und dachte nach, wie es sich anfühlen würde, wenn er einfach aus einer solche höhe springen würde. nicht der aufprall, sondern der flug. das gefühl während all dieser sekunden. er mußte grinsen bei dem gedanken, daß er sich es auf halbem weg anders überlegen könnte und dann wieder umdrehen wollen würde. er mußte an den witz über den fallschirmspringer, dessen schirm sich nicht öffnet, denken ("na, die letzten 2 meter schaff' ich jetzt auch noch ohne"). er überlegte, wie es sich anfühlen würde, eventuell innerhalb von sekunden seine meinung zu ändern, aus reinem selbstschutz. dann wurde er ins sprechzimmer gerufen.
später, auf dem heimweg, fuhr herr p unangeschnallt, mit dreifacher geschwindigkeit als es erlaubt gewesen wäre und vor allem lächelnd gegen einen brückenpfeiler.