"ihr alle kennt die wilde schwermut, die uns bei der erinnerung an zeiten des glücks ergreift. wie unwiderruflich sind sie doch dahin, und unbarmherziger sind wir von ihnen getrennt, als durch alle entfernungen. auch treten im nachglanz die bilder lockender hervor; wir denken an sie wie an den körper einer toten geliebten zurück, der tief in der erde ruht und der uns nun gleich einer wüstenspiegelung in einer höheren und geistigeren pracht erschauern läßt. und immer wieder tasten wir in unseren durstigen träumen dem vergangenen in jeder einzelheit, in jeder falte nach. dann will es uns scheinen, als hätten wir das maß des lebens und der liebe nicht bis zum rande gefüllt gehabt, doch keine reue bringt das versäumte zurück. o möchte dieses gefühl uns doch für jeden augenblick des glückes eine lehre sein!"
[ ernst jünger, "auf den marmorklippen" ]