"ich meine daher, alles, was das publikum von einem schriftsteller, der ohne zu weit getriebne ansprüche auftritt, fordern kann, ist, daß er durch seine werke nichts dazu beitrage, korruption, dummheit und intoleranz zu verbreiten. alles übrige: beruf zu schreiben, wahl des gegenstands, einkleidung, ansprüche auf ruhm, beifall, lob, zu stiftender nutzen, einzunehmender gewinn, hoffnung auf unsterblichkeit - das alles ist seine sache, und es geht auf seine gefahr, wenn er sich dem schimpfe aussetzt, entweder in der stille zu fuße vom parnasse wieder herunterschleichen zu müssen oder von der meute der rezensenten parforce gejagt zu werden."
[ adolph freiherr von knigge, "über den umgang mit menschen", 3. teil, 10. kapitel ]