vor rund vier monaten in einem spontanen anfall von weltverbesserungshygiene und unter mißachtung jeglicher reste von selbstachtung dann folgende mail verfaßt:
date: tue, 5 apr 2005 16:12:54 +0200
from: frank lachmann
to: landesamt fuer strassenbau erfurt
subject: a4 / kreuz-erfurtsehr geehrte damen und herren,
ich bin kunde ihres unternehmens in form einer regelmäßigen und intensiven nutzung zahlreicher thüringer autobahnen, und auch seit vielen jahren -im großen und ganzen- mit ihrem serviceangebot diesbezüglich zufrieden (sogar die notwendigkeit der zahlreich eingesetzten verkehrskontrollen kann ich mehr oder weniger meistens nachvollziehen). als student, wohnhaft in ilmenau, möchte ich beispielsweise vor allem die a71 nicht mehr missen, verbindet sie mich doch mit teilen der zivilisierten restwelt, wie z.b. erfurt.
mich allerdings aus östlicher richtung erfurt nähernd (über die a4), fiel mir -erstmals vor einigen wochen- auf der dortigen beschilderung nun eine dem gesunden sprachempfinden nach zumindest als eigenwillig (wenn nicht gar als fürchterlich) zu bezeichnende schreibweise auf: das sog. "kreuz-erfurt", mehrfach (- !) von ihnen mit ebendiesem bindestrich verunstaltet.
aber - "in dubio pro reo", und da ich weder personen noch ämter oder gar autobahnkreuze ohne vollständige kenntnis der sachlage verurteilen möchte:
- gibt es einen anlaß, einen grund, gar eine erklärung für diesen sachverhalt?
- ist mit "kreuz-erfurt" gar eine ortschaft namens "kreuz" (und deren ortsteil bzw. abfahrtsname "erfurt") gemeint, deren existenz mir bisher unbekannt war?
- liegt hier ein scherz des schilder-herstellers vor (gar ein schild(er)bürgerstreich, um die wortspielquote nun endgültig überzustrapazieren), der bisher nur noch nicht bemerkt wurde?
- oder möchte sich das autobahnkreuz erfurt nur gegenüber anderen autobahnkreuzen profilieren? nachvollziehen könnte ich das ja sehr wohl - hat doch außer dem namen nur wenig an einem autobahnkreuz charakterbildende eigenschaft. und gönnen würde ich ihn "unserem" autobahnkreuz sicher auch, den vip-status unter den deutschen autobahnkreuzen. aber ob das ignorieren geltender rechtschreib- bzw. zeichensetzungsregeln dafür wirklich das richtige mittel ist, wenn man statt dessen auch auf marktüblichere und deutlich werbewirksamere methoden (rabattsysteme für geblitzte raser, tag des autobahnkreuzes, straßenintegrierte unterboden-waschanlagen usw.) zurückgreifen könnte?
für eine kurze aufklärung dieser frage ("was hat der bindestrich dort zu suchen?"), die mich nun seit einigen wochen schlecht schlafen läßt, wäre ich ihnen - nun durchaus ernstgemeint - dankbar.
[es würde des weiteren erheblich zur verkehrssicherheit beitragen, wenn ich in zukunft nicht mehr die augen schließen müßte, wenn ich mich mit autobahnüblicher geschwindigkeit dem kreuz erfurt nähere.]
vielen dank im voraus und mit freundlichen grüßen,
frank lachmann
(nein, leider natürlich keine antwort bisher. und das schild ist immer noch das gleiche.)