und dann bemerkst du irgendwann, wie du spuren hinterläßt, im leben anderer menschen: kollateralartefakte. diese kleinen bezüge, dinge, elemente, die einen anderen begleiten, in form von songs oder wissen oder formulierungen oder außenwirkung oder denkweisen, denen du dein stempelchen aufgedrückt hast, wissentlich oder unwissentlich, irgendwann einmal. und du bemerkst, wie diese dinge reflektiert werden, denn die meisten äußerungen und wahrnehmungen sind eben doch nur reflexion in irgendeiner form. und dir wird also bewußt, in so einem kleinen kurzen moment (und "moment" müßte man jetzt eigentlich englisch aussprechen, glaube ich, ohne es begründen zu können), daß das leben von dings in dieser einen ausprägung, in diesem einen detail, beeinflußt wurde von bums. du spürst, daß du sinn machst (und das, wiederum, nicht in der banal-englischen fehlübersetzung, sondern viel grundlegender auf deutsch). und daß das vielleicht die einzig gültige, die einzig legitime, die einzig anwendbare definition für "sinn machen" mit lebens-bezug sein könnte. und du staunst und erschrickst, gleichzeitig. wie üblich.
und dann, auch: wenn dir auffällt, wie du das unterschiedlich einordnest, je nachdem wie du zu jener person stehst. wo dann das wort "beziehung" auf eine ähnlich grundlegende weise auf einmal einen sinn bekommt. wie sehr dich diese reflexion schmerzen kann bei ex-partnern, wie überraschend (weil plötzlich) man auf einmal dinge /versteht/. aber auch wie positiv berührt du bist, geradezu geschmeichelt, oder wenigstens entzückt, ja, besser entzückt -- bei den menschen, die du magst, auf irgendeine weise. und das muß sich ja alles noch nicht einmal gegenseitig ausschließen, leider.
wie unterschiedlich dann doch wieder solche reflexionen ablaufen können, und wie beeindruckend heftig und realistisch solche geflechte sind, zwischen allen menschen ("meinten sie netzwerktheorie?"). daß du manchmal einfach in einer menschenmenge stehst und nichts mehr kannst als nur noch zu staunen angesichts all dieser verknotungen und verwicklungen und gegenseitigen wahrnehmungen und beeinflussungen. wenn du so ein kleines bißchen spürst, wie die welt sich immer wieder festzurrt und löst, und rollt und hüpft.