ob das ein fußbad wäre, fragt sie mich.
nein, nur ein luftbefeuchter, antworte ich, aber stelle mir vor, was wäre, wenn ich doch eine fußbadmaschine besäße. wenn ich jemand wäre, der seine füße badet, baden müßte, baden wollte. ob ich vielleicht so ein wellness-fuzzi wäre, der sich freitagabends zur bestellten pizza mal etwas gutes tun will und das fußbad anwirft, und die kleinen perlen vibrieren niedlich in dem lauwarm-bis-warmem wasser, in das ich vorher noch wucherteures salz reinkippen mußte, das es nur in einem bestimmten sanitätsfachgeschäft am kudamm auf bestellung gibt, aber man gönnt sich ja schließlich so selten was, außer bei starbucks vielleicht. und die kleinen perlen vibrieren also in dem gerät, das so beruhigend knattert auf dem boden und dabei ein paar hundert watt verbraucht, aber schließlich läuft das ding ja nur eine halbe stunde lang, und die sache mit dem gönnen, und überhaupt. an den sohlen kitzelt es, ungefähr so, als würde einen da jemand kitzeln, und ich bekomme langsam dieses dämlich-sabbernde lächeln im gesicht, das die leute aus der fußbad-werbung auch immer drauf haben, und ich denke an die ostsee, letztes jahr, abends kurz vor der dämmerung, das rumlaufen am strand, das die füße mindestens genausogut massiert hat, aber wo soll man hier in mitte schon die ostsee herbekommen an so einem freitagabend mit pizza und günther jauch. und dann lächle ich latent debil noch ein bißchen weiter, nehme die füße später wieder aus dem plastikeimer heraus und tropfe mir ein bißchen salzwasser auf den teppichboden beim abtrocknen der schrumpligen haut, weil das telefon klingelt und ich schnell ins nebenzimmer muß. denn als jemand, der fußbäder nimmt, rechnet man nicht mit anrufen an freitagabenden.
war dann aber nur verwählt.