montag. versehentlich werbefernsehen geguckt, natürlich dabei verzweifelt. "zufriedenheitsgarantie", ein wort mit ähnlicher anmutung wie "literaturbeilage", falling-down-gefühl sofort beim hören. kein mensch mit rückgrat in der seele möchte 99 cent (plus porto) (per überweisung) (nach vorlage einer kassenquittung) für einen joghurt zurückerstattet bekommen im tausch gegen einen bestätigten adreß-datensatz inklusive zielgruppenscoringwert, oder wie diese werbearschlöcher das auch immer nennen. jeder mensch mit rückgrat in der seele weiß, wie dreckig ein 99cent-joghurt schmecken muß, bei dem noch genug im etat übrigbleibt für eine zufriedenheitsgarantiekampagne. (zufriedenheitsgarantien sind nämlich vielmehr das, was man beispielsweise im unweit gelegenen asia-supermarkt bekommt, wo das neben der kasse beworbene gebäck seltsam aussieht und man die kassierin deswegen nach den schriftzeichen auf der packung und dem inhalt und dem geschmack fragt, und sie in halsbrecherischem deutsch vielleicht nicht direkt weiterhilft, aber durch lächeln und körperhaltung und freundlichkeit ganz allgemein das gefühl vermittelt, daß einem das zeug schmecken wird. und sie muß es noch nicht mal erwähnen, trotzdem weiß man, daß man schlimmstenfalls mindestens sein geld zurückbekäme, es aber so weit sowieso nie kommt, denn das zeug schmeckt eben. und immer, wenn dann wieder dieser begriff im dödelfernsehen fällt, möchte man den rückkanal öffnen und unidanoneprocterlevergamblekraft anbrüllen, daß das andere /echt/ besser können mit dem garantieren von zufriedenheit. aber ich glaube fast, die wissen das ja schon.)
dienstag. zuviel tageslicht. noch nicht mal vormittag, und schon denke ich über borniertheit nach, also die gefahr, in die ich laufe, wenn ich hier so weitermache mit der artikulation ausschließlich schlechter laune. eigentlich wollte ich meine cholerikerkarriere doch erst mit 45 starten. es wird einem aber auch echt viel zu vieles viel zu einfach gemacht.
mittwoch. ich glaube, man sollte weniger feilen und mehr raushauen. überall. das schlimme an skype-smileys übrigens ist ja die gleichschaltung der animation. also nichts gegen lächeln an sich, aber wenn da erstmal zehn solcher viecher in einem fenster stehen und alle penetrant simultan die schnute ziehen, fühlt sich das an wie eine schlechte stephen-king-verfilmung. daß da keiner aus der reihe tanzt. synchronizität verwirrt mir das denken.