an feiertagen und nach alkoholgenuß werden wir zuerst versöhnlich. wir lassen uns für u30-parties auf gästelisten schreiben, denn wir sind der meinung, das gefühlte alter sollte zählen, und bei starkem wind hören wir aus allen geräuschen die "word up"-hookline von cameo heraus. wir nennen es "prenzlberg" nicht obwohl sondern weil wir es besser wissen. wenn wir etwas vermissen, dann verstecken wir das als andeutung in kommentaren auf facebook, wissen aber natürlich, daß es die richtigen und die falschen leider trotzdem verstehen werden. unter herzhaft verstehen wir nicht schinken sondern liebeskummer, und unsere geschäftsideen sind meistens shirt-label oder was mit online. wir sprechen fließend, manchmal auch fremdsprachen. wir denken oft über gesten nach, aber wir neigen zu überinterpretation. wir vermissen oft, wir sind klugscheißer bei tag und durchseelt bei nacht. wir wehren uns gegen "generation soundso"-stempel, fänden aber den ausdruck "generation soundso" schon fast wieder gut, der ironie wegen. wir täuschen uns manchmal. wir benutzen pluräle und neologisieren gern, wir neigen zu abhängen und kryptisieren wortspiele. wir sind metrosexueller als wir jemals zugeben könnten, allein der begriff schon. im verstecken sind wir schlecht, aber wir kokettieren gern. wir erfinden sorgen, denn eigentlich haben wir keine, und wir verheimlichen lösungen, obwohl wir davon genug hätten. wir definieren uns über sammlungen und listen. und an guten tagen lächeln wir.