mono, hebbel am ufer, 20100403

man kann seine gedanken nicht so recht sortieren, während man einen auftritt von mono erlebt, und das liegt vermutlich an der (achtung --) diffusizität der eindrücke, heißt: natürlich erlebt und spürt man stimmungen und macht beobachtungen, die sind aber alle so neblig ("meinten sie schleierhaft?") und gleichzeitig und kryptisch und verknotet, daß man aus sich selbst nicht ganz schlau wird. mono live at hau2 / bild: the_long_road @ flickr.com man denkt nach über traurigkeit, natürlich, also daß man mit der band gern mal über sadness sprechen würde, vielleicht sogar mit einer klassiker-einstiegsfrage wie "do you have to be sad to write a sad song?", dann aber eben nicht wie in einem interview weiter, sondern das höchstens als kennenlern-aufhänger beim speeddating.

der drummer yasunori takada erinnert an bj miller von health, nur ein bißchen zerseelter vielleicht, die zwei jungs im vordergrund (takaakira goto & yoda) sind das pendant dazu an umhäng-instrumenten (konzentriert weggetreten die meiste zeit, emo-professionell quasi), und bandmitglied vier ist tamaki kunishi, ein mädchen mit leertrainiertem blick, mit dem gemeinsam man am liebsten stumm an einem strand sitzen und auf's meer schauen und seufzen möchte für den rest des lebens, denn determinismus ist ja auch nur eine vornehme art von traurigkeit.

ernst beiseite: man will beginnen zu wollen und aufhören zu möchten; und man hat permanent so viele assoziationen beim hören eines solchen konzerts (und, nebenbei, auch beim hören eines mono-tonträgers, und ganz besonders sogar auch beim ansehen der live-dvd, an deren wahrnehmung ja seltsamerweise bisher noch kein "echtes" konzert so richtig rankam, aber das mag an "den umständen" und den in berlin für mono eher schlecht ausgewählten locations gelegen haben), daß man mehr verwirrt ist als alles andere. verwirrt von sich selbst, von der diffu..dings im kopf, von der traurigkeit, die einem nichts ausmacht (anhaben kann) und die man auch eher mittelbar an sich wahrnimmt, von der coolness/kühlheit im auftreten (nicht: auftritt) der band, vom grübeln über individualität von musikwirkung, und über "the fountain" und vanille (don't ask).

(vielleicht ist das ja dieses "gefühl"-ding, von dem alle reden.)

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(danke für's bild: the_long_road @ flickr)