unser anlaß, andauernd auf konzerte zu gehen, ist, das gefüge der welt erklären zu können, oder wenigstens konstellationen verstehen zu wollen, die über aufstellungen und situationen hinausgehen. wir möchten dinge erschließen anstatt sie nur wahrzunehmen, wir möchten dieses gefühl spüren, das man hat, wenn man für drei millisekunden glaubt, eine antwort auf die bislang unformulierte frage im kopf gehabt zu haben, dieses gefühl, mit dem man in die zukunft schaut bzw in dem die zukunft einem zurückglotzt.
wir stehen fast täglich vor bühnen, weil wir dem verzweifeln die ersten drei buchstaben nehmen wollen und der vernunft dann auch gleich, denn um diesen neuen begriff kann man nach ein paar wodka wunderbar herumtanzen, also mit dem knie wippen und dabei lächeln. überhaupt ist lächeln wichtig, auch bei bands ernsthafter junger männer mit okayem haarschnitt und engen hemden.
wir gehen auf konzerte, weil wir männer zum mitreisen sein wollten, damals als wir es hätten sein können, und natürlich wegen der projektion. wir stehen dabei locker, und "tanzen" ist für uns auch nur gelebte diffusion, und wären wir nicht verliebt, würden wir zu hause fernsehen, und wären wir keine nerds, wüßten wir schließlich auch nicht, was romantik bedeutet.