"bist du verknallt?"
"nicht so, wie du den begriff verstehst, nein."
n. zog die linke augenbraue hoch und mir fiel das unnütze halbwissen ein, dass ein großteil derer, die überhaupt eine einzelne augenbraue getrennt von der anderen bewegen können, das ausschließlich mit der linken tun. oder können. in dieser unnützen halbsekunde machte mich so eine erkenntnis auf eine vollkommen irre art glücklich und zufrieden: dass ich die bewegung ihrer augenbraue wahrnahm und schätzte, und dass ich dabei vielleicht sogar lächelte.
"hmm. was ist dann los?"
schnaps. dann:
"manchmal denke ich darüber nach, wie granular klein man einen moment machen muss in der betrachtung, bis er sich loslöst von stimmung und meinung und kontext. bis er als solches .. objektiv wird, meine ich. also: eine sache, die ja aus einzelnen stückchen zusammengesetzt ist, aus so einer mélange von absichten und bewegungen und zeitpunkten und farben und teilen und wellen und blicken und kram, die dann "etwas" ausmachen in der gesamtheit - wo doch ein einzelnes muskelzucken überhaupt nichts dafür kann, dass es teil eines miesen ganzes ist. ich meine: auf welche detail-ebene, wie tief muss man etwas runterbrechen beim betrachten, um subjektivität da raus-zubekommen? wie sehr im detail muss ich etwas analysieren, um meinem kopf die möglichkeit zur wertung zu entziehen, dem kontext den boden unter den füßen wegzu.."
"okay, du bist verknallt."
sie senkte die augenbraue wieder und mir fiel auf, dass ich sie mochte. rhythmisches rumdenken.