der kinderwagen auf der torstraße stand schon eine stunde zuvor leer an der gleichen stelle, aber die last in meinem hirn war ja schon immer die suche nach geschichten, nach kontexten, nicht die welt beobachten zu können ohne zusammenhänge sehen zu wollen, anlässe. immerhin: eine stunde zuvor, das heißt doch, dass ich angemessen ziellos hier herumstreune, flaniere geradezu, an diesem übergangsjackenfreitag im gentrifizierten mitte, wo der cheapo-italiener (neben dem delikatess-italo, unten an der schönhauser) offenbar kürzlich dichtgemacht hat, wo’s die rigatoni mit broccoli und käsesauce für €6.90 gab, steinofenpizza durchmesser 33cm, jetzt ist da ein loch, ein kognitives, das vermutlich bald mit einem dieser samsung-popups gefüllt wird wie’s ein paar meter weiter der ex-sushi-laden schon wurde.
worauf wollte ich noch gleich hinaus? genau: rhetorische suggestivfragen in getippten texten, schlimm. bei 15 grad (celsius) durch mitteberg zu flanieren, exakt so langsam wie’s low und yukno per bluetooth vorgeben (rhythmus: auch so ein ding, wo man zusammenhänge deuten könnte, choreographie der welt gewissermaßen, aber let’s not get too deep into this), mit kapuze auf dem hirn und jogginghose schlabbrig über dem arsch: das hat ja auch was von urbanem abtauchen, der gefühlt kognitive mittelfinger, aber die lässige, egale sorte.
steht mir, denke ich dann angesichts meiner fresse im aufzugspiegel heim- und hochwärts. steht mir, die melancholie, fuck seh’ ich gut aus. und vielleicht ist das ja das tragische an genau allem. dass ich das für melancholie halte. il piacere della tristezza.