mit "zu laut und zu männlich" fasse ich hinterher das modest-mouse-konzert im huxleys kurz zusammen. karreraklub-nostalgie, ganz wertfrei, it was different times, und in münchen und köln zuvor stand "float on" so wenig auf der setlist wie johnny marr auf der bühne, letzteres obviously, und was ersteres angeht gab’s in berlin dann doch eine kleine überraschung. dass das alles nicht mehr zeitgemäß war und ist, merke ich an diesem abend aber nicht nur an meiner leichten hitschlampigkeit, sondern bei ~allem~ rundherum. der habitus, mit dem solche eine band, ~diese~ band, auf einer bühne steht, ~so~ auf der bühne steht, die ansagen, die songauswahl, die vom drummer während des drummens gerauchte zigarette: es ist alles aus der zeit gefallen, es ist nett, ich erinnere mich, ja, so war das also, hmm, konzerte, tja. es kriegt mich nicht, es ist nah dran an "egal". keine fotos gemacht, keinen drang dazu verspürt.
am nächsten abend phoebe bridgers im tempodrom, in praktisch jeder hinsicht das gegenteil von modest mouse. ich habe keine musikalische history mit ihr oder ihren songs, ich bin zufällig hier, aber man spürt, ich spüre, jeder hier spürt eine völlig sonderbare (weil: ungewohnte) atmosphäre: die herzlichkeit der gesamten band strahlt ins junge publikum, das publikum strahlt zurück, songs und lyrics und lautstärke und, again, habitus ALLER anwesenden sind -wiesagtman?- wholesome. jede:r im raum ist nur sekunden nach konzertbeginn verliebt in phoebe bridgers und ihre art mit menschen umzugehen. ergriffenheit und staunen, statt lautquatschen und saufen. wann gab’s das zuletzt? bei arcade fire im magnet vor 20 jahren? bin ich zu sehr in der modest-mouse-bubble unterwegs gewesen, dass mir das alles so neuartig und angemessen und ~gut~ positiv (anstatt kitschig) erscheint? es gibt momente, da ergibt das alles irgendwie sinn, sogar dass ich gerade hier bin, of all the people. keine fotos gemacht, nicht dran gedacht.
(muss und werde noch weitergrübeln über all das. so viel aber schon mal wenigstens kurz ausformuliert, solang der kater noch anhält.)