in love

darüber nachgedacht, ob das auswahlkriterium "er war vernünftig und hat gute ansichten gehabt", das die ältere dame bei "nur die liebe zählt" vorhin auf die frage, wieso sie sich damals für ihren jetzigen mann entschieden habe, antwortete, eher einem heutigen "er hat einen knackarsch und ne geile karre" entspricht oder schon damals so charmant intelligent klang. beschließe, letzteres anzunehmen, um mich an der immens großen lücke zwischen "glaube an die menschheit für wenige sekunden wiedererlangt" und "sat1" gleich nochmal zu erfreuen.

beschlossen, am nächstmöglichen verregneten sonntag aus "when harry met sally" die interview-szenen raus- und hintereinanderzuschneiden.

anfixen

vor kurzem im "sat1-automagazin": vorstellung des mclaren slr, direkt danach gewinnspiel, hauptpreis ein fiat punto. ja, sat1. passend für die zielgruppe, die sich über gratis-duftbäumchen oder parkhausbeschallung mit songs von bryan adams freut. genau so funktioniert das.

sehr geehrte trailer-texter von sat1.

die "kategorie 'model'" existiert in der upcoming zweiten staffel von starsearch sicher nicht "erstmals auch für männer". bereits in der ersten staffel tat sie das nämlich fast ausschließlich "für männer". sagt bloß, das hättet ihr nicht bemerkt gehabt?

nichts zu danken,
gez. ich

"genau so war das."

wir dachten uns spiele aus mit holzstöcken und tennisbällen. außerdem aßen wir würmer. und die prophezeiungen trafen nicht ein: die würmer lebten nicht in unseren mägen für immer weiter und mit den stöcken stachen wir nicht besonders viele augen aus.

beim straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. wer nicht gut war, mußte lernen, mit enttäuschungen klarzukommen.

manche schüler waren nicht so schlau wie andere. sie rasselten durch prüfungen und wiederholten klassen. das führte nicht zu emotionalen elternabenden oder gar zur änderung der leistungsbewertung. (…)

mehr: hier.

zur lage der nation.

vorübergehender formschinken. ungewohntes gefühl, ausnahmsweise täglich und andauernd dinge für die uni zu tun. quasi-freiwilligkeit. keine entschuldigung, eher eine erklärung. das hirn oszilliert zwischen angewandt/nützlicher und absolut sinnloser denke. entweder unikram oder extrembanalitäten. schlechtes gewissen wegen einer dämlichen webseite, wenig schlaf (und wenn, dann zu seltsamen uhrzeiten).

"kannst du morgen ausschlafen?"
"nein, hab' mir den wecker gestellt."
"weswegen?"
"da kommt eine sendung über schlafstörungen im radio."

freitag bei gina wild michaela schaffrath in erfurt gewesen. sie - irgendwo zwischen belanglos und nett, nicht weiter wild, stellenweise erschreckend überraschend sympathisch. das publikum - unter aller sau. kegelclubs auf betriebsausflug, übergewichtige mittfünfziger, schreckliche sexshop-autogrammstunden-atmosphäre während des gesamten programms, schnauzbartträger. zwischenrufe mit schwanzgrößen-angaben, goldkettchen überall, und dann noch die paar jugendlichen coupé-abonnenten mit oberlippenflaum, die sich wahrscheinlich eine post-show gang-bang auf der bühne erhofft hatten. und immer wieder diese gedanken, daß man die arme frau hier rausholen müßte. daß sie einem leid tut. daß man sich für das publikum entschuldigen sollte. das blümchen-syndrom.

ja.

filme sind ja auch am spannendsten in den ersten minuten, solang man noch nicht weiß, worauf sie hinauslaufen. in den momenten, in denen sich herausstellt, was der film bezweckt, wie er "klingt", wie er sich anfühlt, ob er sympathisch ist. ob man mit ihm für zwei stunden einen kaffee trinken gehen und über die draußen vorbeilaufenden menschen reden möchte. ob man mit dem film klarkommt, ob man sich vorstellen kann, irgendwann mal seine familie kennenzulernen. die "blind date" -phase eben. sich gegenübersitzen und auf kompatibilität warten. um sich dann, meist nach 10-15 minuten, entweder fallenlassen zu können oder einfach nach hause zu gehen und die zeit sinnvoller zu nutzen. dieser moment, der click, der impuls, der einem mitteilt, wie man sich versteht - atemberaubend. bei "lost in translation" wußte ich nach zehn minuten, daß ich ihn gut leiden kann, nach weiteren fünf minuten war ich verliebt. großartig. jede sekunde des films und in jeder sekunde charlotte und bob verstanden.

"wer zuviel zeit hat, über sich selbst nachzudenken, kann kein glücklicher mensch werden", sagte mir eine freundin kürzlich. stimmt nicht. selbstbeobachtungsmelancholie macht mich glücklich(er). lieber denke ich darüber nach, wieso es mir scheiße geht, als überhaupt nichts zu fühlen.

"do i need to worry about you, bob?" - "only if you want to."

20034

unumgesetztetes vorhaben 2003: in einer band mitspielen.

utopischstes vorhaben 2003: das studium beenden.

inkonsequentester entschluß 2003: sozialer werden.

machbarstes vorhaben 2004: dinge im delikatessenladen nicht mehr nur deswegen kaufen, weil sie teuer sind.

meistversprechendstes (zweck, nicht grund!) vorhaben 2004: öfter mit kopfhörern durch's leben laufen.

bereits umgesetztetes vorhaben 2004: mir texte wieder selbst laut vorlesen. dinge begreifbarer machen.

nahende gefahr:

keine einzige sendung auf irgendeinem kanal mehr sehen können ohne allerfiesestes scripting zu vermuten. wenn's bei liveübertragungen von sport-"events" mal soweit ist, schmeiß' ich die kiste aus dem fenster. ehrlich.