tage wie dieser

.. an denen möchte man dem vor einem fahrenden auf die grüne ampel zubremsenden volldeppen mal ganz einfach eine reinhauen. sofort noch an der mittlerweile roten ampel, mit laufendem motor und auffer tür. eigentlich weniger, damit er fahren lernt, sondern eher noch, damit's einem selbst besser geht.

dann besinnt man sich aber wieder auf seine gute kinderstube, malt sich die peinlichkeit aus, wenn man beim versuch, terminator-like die seitenscheibe der knilchkarre zu zertrümmern um herrn einkaufstütenspazierenfahrer am kragen aus der karre zu ziehen, nichts als einen dumpfen ton sowie gebrochene fingerknochen bei sich selbst verursacht; dreht das radio lauter und wartet wieder auf grün.

und fängt an zu hupen, weil der idiot natürlich nicht losfährt.

[fahrlehrer sollten ihre schützlinge ja sowieso auf mehr jähzorn im straßenverkehr vorbereiten. würde vieles vereinfachen.]

punks. heute: ostbahnhof, berlin.

"möchtest du mir eventuell ein bißchen kleingeld schenken?"
"hmm .. wieviel willst du denn?"
"also, so 1-2 euro wären toll."
"damit wirst du aber nicht reich."
"du meinst, ich sollte mein geschäftsmodell überdenken?"

- ich sprachlos, er 5 euro reicher.

(mehr hatte ich nicht flüssig. hätte aber gern gehabt.)

ich mag hotels.

der welt unblondester vamp christina aguilera zeigt auf rtl2 im konzert ihren hüftspeck bauchansatz (ganz wenig, sehr sexy) und danach im interview ihre einstudierten gesten (ganz offensichtlich, weniger sexy) - mit den fingern durch die haare fahren, positives über das publikum runterleiern, stadt x (heutiger auftritt) als ganz besonders hervorheben. dergleichen. ich entschließe mich, doch lieber aufzustehen. hotelzimmer führen bei mir so oft zu einem antizyklischen schlafverhalten gegenüber der arbeitenden bevölkerung, insbesondere also gegenüber dem zimmerservice - aber der hält sich brav an das nichtstörgebot und war schon seit drei tagen nicht mehr hier. gestern lag die neue hörzu vor meinem zimmer, wahrscheinlich traut man mir mittlerweile ein sehr trauriges leben zu. immerhin begrüßt mich der nachtportier nicht mehr mit "guten morgen", sondern hat sich an das "guten abend" gewöhnt, wenn ich um 6 uhr heimkomme. die mittlerweile leere flasche staatlich fachingen für sündhafte 3.90 euro finanziert meinen eher günstigen zimmerpreis wahrscheinlich cross-, meine klamotten stinken ekelhaft nach rauch, hilft nix (aber unterwäsche hab' ich natürlich zu viel dabei). zu einem der schönsten geräusche eines hotelaufenthaltswochenendes habe ich schon vor längerer zeit das charmante flirten meines notebook-internen 56k-modems mit dem t-online-einwahlrechner erklärt - aber daß ich manchmal eine seltsame emotionale beziehung zu technischen geräten aufbaue, weiß ich ja schon länger. bedenken also beiseite gelegt. 15 uhr - aufstehen, duschen, frühstück bei dunkin' donuts (im ostbahnhof, mit dem lustigen schildchen "für gäste von dunkin' donuts" und der englischen version "for dunkin' donuts only", bei den sitzplätzen), direkt danach mittagessen nebenan bei subway, und so gegen 18 uhr kann der tag dann beginnen. mal schauen, ob ich morgen irgendwo eine christina-aguilera-dvd auftreiben kann.

der bädschler (rtl), again

"wie wichtig ist dir die sexualität in einer beziehung?"

"es ist schon wichtig, sag ich mal, daß man sich auch im bett versteht." - "sexualität ist sicher ein wichtiges attribut." - "das möchte ich nicht gern beantworten." - "in einer beziehung geht's nichts ohne sechs." -"sex ist eine sache, das gehört einfach dazu." - "darauf möchte ich jetzt nicht so unbedingt eingehen." -"für mich ist sex sehr wichtig." - "das ist für mich schon wichtig." - "es ist wichtig." - "aber ich bin jetzt nicht jemand, der fünf mal am tag sex braucht." - "kuscheln find' ich noch wichtiger." - "also von hinten mag ich's am liebsten." - "wenn's beim sex nicht klappt, dann kommen die ersten hindernisse." - "wenn ich nicht mehr warten will oder kann, dann mache ich auch den ersten schritt."

zehn sogenanntwerdenwollende "damen" mit zentimeterdickem makeup und vor extrem unnatürlicher beleuchtung (als ob man sich nicht schon der story wegen wie in einem schlechten cartoon vorkäme) geben allgemeinplätze über's ficken ab, ungefähr auf einer intellektuellen ebene mit in eigeninitiative falsch-antrainierter kinderstube sowie schlechten kontaktanzeigen, wie sie gattinnen von faz-lesern schreiben würden, wenn sie sich jemals in ihrem leben sowas getraut hätten. während im off eine musik nervt, die beim gleichen sender für die gerichtsshows als zu seicht und für die seifenopern als zu nervös abgelehnt wurde, reden alle gestelzte und somit gänsehauterzeugende varianten hochdeutsch, nur um einen typen zu beeindrucken, der bei der besagten beleuchtung wie die nochmalige karikatur einer figur aus einem don-martin-comic aussieht (der hut fehlt, allerdings). während der zuschauer sich nicht recht entscheiden kann, ob ein kleines ins bild fliegendes und sächsisch redendes marsmännchen zur auflockerung der stimmung bzw verhinderung des brechreizes beitragen könnte, oder ob es dazu doch einer erschießung der für diesen abklatsch einer ausschließlich im vormittagsprogramm laufenden seifenoper verantwortlichen drehbuchautoren bedarf, eilt die story (wer hat da gelacht?) mit an kontinentaldrift gemahnender geschwindigkeit wieder einmal ihrem höhepunkt entgegen: der siegerehrung bzw dem rauswurf derjenigen darstellerinnen, die zu hohe gagenforderungen für die nächsten episoden hatten. kamera-aware setzt jede der beteiligten ein spontanes und natürlich wirkendes lächeln auf (und irgendwie mußte ich in diesem moment an schauspielschüler denken, die regieanweisungen mit-vorlesen) und unser super-ingo wird von einem moderator, der den begriff "metrosexuell" sicher kürzlich erst in der gala gelesen und für "total treffend!!" befunden hat, den inhalt des artikels seinem stylisten allerdings offensichtlich nicht hinreichend gut wiedergeben konnte, dazu aufgefordert, das wort "bachelor" doch einmal fehlerfrei an die tafel zu schr die vor ihm liegenden plastikblumen an die vorher festgelegten darstellerinnen zu verteilen und dabei auf gar keinen fall den unterkiefer zu bewegen, da sonst die mundwinkelaufhängung aus draht auf der kamerabgewandten seite des gesichts aus ihrer verankerung springt. und jeden moment hofft man, hape kerkeling (oder wenigstens elton oder karl dall?) reißt sich eine der perücken vom kopf und erklärt den spuk für beendet.

aber in diesem moment kommt erstmal werbung und ich kann erleichtert umschalten. vorher mußte ich wohl so eine art muskelkrampf in der fernbedienungshand gehabt haben, anders kann ich mir das einfach nicht erklären.

[auch in diesem eintrag hat unser zeichner sepp arnemann weblog-autor wieder einmal eine kleine maus einen so in der sendung nicht formulierten satz versteckt. finden sie ihn? auflösung im nächsten heft.]

ich und du.

ich geb's zu: ich bin geil auf visits, ich bin eine pageview-hure. ich freue mich diebisch über jeden einzelnen link nach hierher und jedes entlinken stürzt mich in tiefe persönliche krisen. wenn ich die blogawards-nominierungen sehe, hol' ich mir einen runter, ich beobachte ca. 13x täglich die sitemeter-grafiken. ich lasse argh.de-buttons, -autoaufkleber und -shirts drucken, schließlich hab' ich brandeins im abo - argh! als marke. ich warte auf job-angebote für solches textgefurze, nur um diese dann stolz absagen zu können, ich finde begrüßungen wie "ach, der von argh.de?" geil, und mit meinem presseausweis akkreditiere ich mich immer öfter nicht mehr über das magazin, für das ich eigentlich schreibe, sondern mit der angabe "argh.de / weblog". und es klappt sogar.

aber ich würde all das natürlich nie zugeben. ich stehe vollkommen über den dingen, schreibe cool wirken sollendes meta-gesumse wie dieses hier, schizophreniere fröhlich in der gegend herum, kokettiere mit meiner antrainierten gelassenheit und blogge mit runtergelassenem fenster (aber aufgedrehter heizung, sonst wird's schließlich kalt). 

seltsam, was aus diesem ding hier geworden ist.

aus der reihe "floskeln":

daß das alert-magazin im editorial "viel spaß" wünscht, hat ungefähr einen genau so faden beigeschmack wie "viel glück" vor einer prüfung gesagt zu bekommen.

[und ich bin mir übrigens wirklich nicht sicher, ob im vorigen satz nicht doch ein komma fehlt.]

neue party-location in berlin

"bei der letzten ikea-eröffnung in berlin hat mich der halbe betrieb meines freundes live in der berliner abendschau gesehen. eine freundin hatte mich überredet, mit ihr dort 'ein glas sekt' (ich hasse sekt!) zu trinken (die kamera erwischte uns zehn stunden später volltrunken auf einem sofa), daraus wurden dann viele viele flaschen (!) und alles endete mit kaputten autoheckscheiben, toten fröschen in einem vergessenen paket, einem beziehungskrach (sie), beim klauen erwischt, und meinem freund, der uns abholen sollte (da waren wir schon mit dem auto ohne heckscheibe auf der autobahn) und erst einen tag supersauer war, aber dann als er die ganze lange story hörte (mittlerweile erlebten wir die kopfschmerzen unseres lebens) vor lachen fast erstickt wäre."

[aus einer mail eines bekannten, zitiert mit erlaubnis des verfassers]

mach' ich was falsch, wenn mein leben selbst in ikea-filialen bedeutend langweiliger verläuft?

'angewandte' dummheit

bei einem dieser endsdämlichen 01379-gewinnspielchen auf rtl mit zwei antwortmöglichkeiten im vollbesitz meiner geistigen kräfte absichtlich für die offensichtlich falsche antwort angerufen. 49 cent ärmer gewesen, trotzdem tierisch gut gefühlt. man muß die idioten mit ihren eigenen waffen schlagen.

ilmenau, studentenstadt. hier haust die zukünftige akademische élite (aber sie versteckt sich gut).

in dieser gegend werden offensichtlich nicht nur fernseher aus dem fenster geworfen und dann ca. 6 wochen dort liegengelassen - hier werden, wie ich seit letzter nacht bzw heute früh nun weiß, auch tankdeckel unschuldig parkender gölfe aufgebrochen, um dann des aufbrechers minischwänzchen reinhängen zu können und die bierplörre der party gegenüber direkt in meinen tank zu pullern. wenn man also auf der fête schon wieder keine der überschminkten tussis abbekommen hat, so muß man sich auf dem heimweg doch wenigstens noch gegenüber den ebenso besoffenen kumpels beweisen. und wie ginge das besser als mittels herausgekramter reviermarkierungs-urinstinkte?

sehr geehrter herr von und zu abschaum: wenn ich über irgendeine zufällige gelegenheit demnächst herausbekommen sollte, wer sie sind, so seien sie sich bitte sicher, daß ich mit prall gefüllter blase sowie einem baseballschlägerkommando sonnenbebrillter stiefel- und ledermantelträger vor ihrer tür stehen werde und mit großer genugtuung die sexuellen präferenzen bezüglich "natursekt" mindestens ihres pc-gehäuses und ihres kühlschrankinhaltes testen werde. sie wissen ja sicher, vier liter flüssigkeit pro tag werden von ärzten empfohlen.