damit hier aber mal keine mißverständnisse entstehen:

ich schreib' den ganzen dreck hier nicht für "euch", ganz egal wer auch immer "euch" sein mag. ich schreib' das hier ausschließlich für mich, ich scheiß' auf mein publikum, und wenn mein publikum damit nicht klarkommt und der meinung ist, den sinn hinter der abgeschalteten kommentarfunktion nicht verstehen zu wollen und mir per mail mitteilen zu müssen, daß es mich ja entweder ach so gut versteht oder was ich andererseits doch für ein armseliger idiot bin, dann möge sich das betreffende publikum doch bitte ein loch ins knie bohren oder seine zeit auf eine andere art sinnvoll verbringen, als mir auf die eier zu gehen. es gibt da bestimmt tausend bessere möglichkeiten, und wenn's nur die ist, mal wieder an die frische luft zu gehen, anstatt den ganzen tag vor der scheißkiste zu sitzen und sich einzubilden, man müsse das hier lesen, nur weil's auf einer webseite steht. diejenigen, die von dieser regelung ausgeschlossen sind, wissen bescheid - für alle anderen gilt: sobald sie darüber nachdenken, ob sie gemeint sind, ist das der fall.

vielen dank.

abt. bewußtseinserweiterung

"musik befreit uns von unseren erstarrten denkgewohnheiten und läßt unseren geist dimensionen erschließen, die er normalerweise nicht erreicht. umfängt uns gut geschriebene musik, dann erfahren wir ein verständnis, das weit über unsere irdische existenz hinausgeht und das wir auch nicht mehr erfahren können, wenn die musik verklungen ist."

[ robert jourdain, "das wohltemperierte gehirn" ]

trotzdem:

erschreckend, wenn man bemerkt, daß man in (ein) bekannte(s) verhaltensmuster verfällt.

schlimm genug, daß ich überhaupt darüber nachdenke ..

schlimm genug, daß ich überhaupt darüber nachdenke, wie ich den satz "du strahlst so eine seltsame art von traurigkeit aus" irgendwie als kompliment interpretieren könnte. // und trotzdem gleich wieder an "i can see your sadness, it's beautiful." (aus adaptation) denken müssen, an den wunderbaren klang dieses satzes.

(wie) paßt das zusammen?

haarscharf

es gibt so eine art musik, die ich gemeinhin als "friseur-house" bezeichne, auch wenn sie objektiv wahrscheinlich weder was mit friseuren noch mit house zu tun hat. unter anderem fallen darunter simply red, mercedes sosa, und im weitesten sinne ähnlich klingende, "smoothe", angenehme, als hintergrundflächenteppich hörbare und relaxende mucke.

als ich in meinen jungen jahren noch regelmäßig zum friseur geschickt wurde und noch nicht die vorzüge eines eigenen langhaarrasierers kannte, saß ich also alle paar wochen im damaligen "haarscharf" (und mit dem namen könnte man heutzutage als friseur auch keinen blumentopf mehr gewinnen (aber wieso sollte ein friseur auch blumentöpfe gewinnen wollen (aber wieso eigentlich auch nicht?)?)), der heute zu einem edel-friseur mit familienwappen an der eingangstür und anscheinend hervorragendem ruf mutiert ist, anyway, bekam dann meinen "setzen sie sich doch schonmal" -kaffee, und hörte diese musik. simply red war dafür verantwortlich, daß ich mich bei der kopfmassage oft so sehr entspannte, daß ich dabei einschlief. und bei mercedes sosa frug ich das erste mal meinen haarschnippler, wahrscheinlich nebenberuflicher möchtegern-dj, wobei sich "friseur" und "dj" inhaltlich ja auch gar nicht mal soo sehr unterscheiden, ich fragte ihn also, was das denn da wäre (sei?), das wir gerade hörten - eine frage, die ich normalerweise eben nur dj's stelle. nach einer fanatischen erklärung und einer darauffolgenden, relativ geekigen unterhaltung über musik und aktuelle platten, wurde ich fortan bei fast allen besuchen gefragt, ob ich musikwünsche hätte, ob ich nicht mal diese oder jene platte mitbringen könnte, ob ich parties empfehlen könnte u.dgl. - und komischerweise ist das wirklich etwas, das ich vermisse, seit ich mir die haare selbst schneide. als ich mir vor ein paar jahren nochmal rein aus nostalgiegründen dort die haare schneiden ließ, hörte ich im hintergrund massive attack und tricky. hach.

einen block weiter hat mittlerweile übrigens ein kombinierter "plattenladen & friseur" eröffnet. sobald meine haare mal wieder schneidenswert lang sind, muß der laden einfach getestet werden. oder vielleicht kauf' ich mir erstmal ein paar platten, wenn ich das nächste mal dort bin …

[on a side note: grauenhaft, auf was für gar nicht mal so originelle namen manche friseure so kommen. "haarem" und "haarlekin" sind da ja fast noch das beste, "haarmonie" grenzt schon an piet-klocke-humor, aber "haar 2 o" ist dann endgültig ein griff ins klo.]

suuper, rewe!

schokobons, 125g: 0.99 euro.
schokobons, 200g: 1.99 euro.

daraufhin "weder noch" gekauft, weil ich diese offensichtliche idiotie nicht fassen konnte. nein, .. wollte!

lesebefehle

(…) wer meint, dies sei gerade das perfide an dieser form rechter ästhetik, schreibt den rezipienten als mündigen hörer ab und verwirft sämtliche erkenntnisse der medienwirkungsforschung und der cultural studies, um es sich in altbackenen kulturindustriethesen und überholten manipulationsvorstellungen gemütlich zu machen. (…)

zwei sehr gute, wichtige und lesenswerte artikel aus den letzten tagen: andreas hartmann in der taz über "trommelschläge aus der gruft", rechte tendenzen in gothic und metal und die diesbezüglichen unterschiede in den szenen (allerdings wahrscheinlich nur für unsere/meine kleine subkultur wirklich interessant, das obige zitat stammt hieraus); und tobias kniebe in der süddeutschen über die drumrum-industrie, ursachenforschung und wege aus der krise für die musikindustrie, ebenfalls erstaunlich gut auf den punkt gebracht und lesenswert.

[der im taz-artikel erwähnte stewart home und eine kleinigkeit von ihm über death in june.]

the song "hot shot city" is particularly good.

entsteht sowas (also die kundenmeinungen) wirklich "einfach so"!? ich glaub' nicht dran. irgendeine bemerkung in einer zeitschrift, ein blödes gewinnspiel (wie irgendwann mal in der titanic der aufruf zu einer ähnlichen aktion bei einem peter-hahne-büchlein) oder sowas muß es doch da als anlaß gegeben haben. leider nichts zu finden, was als initialquelle durchgehen könnte. egal, lesenswert allemal.