auflösung

so ziemlich das einzige produkt, bei dem eine geringere auflösung jetzt als feature verkauft wird, dürfte wohl klopapier sein.

the mexican

"can i ask you a question? it's a good one, so think about it. if two people love each other, but they just can't seem to get it together … when do you get to that point of 'enough is enough'?"

"never."

sehr sehr schöner film übrigens. hätte ich vorher nicht gedacht. i mean, julia roberts and brad pitt in a road-movie, come on … what a horrible idea for a chick-flick is this? didn't believe the opposite until i watched it. aber wenn die filmempfehlungen schon mit den worten "ich weiß, daß dir der bestimmt gefallen wird" eingeleitet wird …

katse

hier in der straße wohnt eine hübsche, graue katze. keine ahnung, wem sie gehört - aber "gehören" kann eine katze ja sowieso nie jemandem. diese katze legt sich, sobald es kalt draußen ist, auf vorgewärmte motorhauben der hier parkenden autos. ein bild für die götter, respektive für mich, wenn ich sie vom balkon aus beobachte. an manchen tagen sieht man sie gar nicht, an anderen rennt sie ruhelos die straße auf und ab, vielleicht auf jagd nach einem vogel, vielleicht etwas anderes, vielleicht … aber immer wieder sieht man sie auf den motorhauben sitzen. sich ausruhen. mit einem nicht unbedingt zufriedenen und glücklichen, aber doch zumindest beruhigten gesichtsausdruck.

ich "kenne" diese katze nicht, ich weiß nicht, wie es ihr geht, und ich verstehe sie wahrscheinlich auch nicht mal ansatzweise - abgesehen von kurzen unterhaltungen zwischen uns, wenn ich sie nachts treffe und ihr vom balkon aus dann ein abendessen zuwerfe (und selbst dann bleibt sie recht still, mir gegenüber). und sie "kennt" mich wahrscheinlich auch nicht besser. und doch merke ich, daß ich anfange, sie zu suchen, wenn ich sie ein paar tage nicht mehr gesehen habe. ich muß nur sehen, daß sie noch da ist, dann bin ich wieder beruhigt. und habe einen gesichtsausdruck, den ich wahrscheinlich auch auflegen würde, wenn ich mich auf einer motorhaube wärmen könnte. oder müßte.

blöde ideen, teil 1

eine ziemlich blöde idee ist es auf jeden fall, (a) nachts um kurz vor drei (b) bei einem losfahren wollenden auto an die scheibe zu klopfen und mit den worten "ich bräuchte dringend geld zum telefonieren, kann ich dir vielleicht eine s-bahn-fahrkarte verkaufen?" den fahrer anzusprechen. nach kurzer nachdenksekunde war es dem antragsteller dann aber wohl selbst klar, daß die punkte a und b beim zweiten teil seines anliegens nicht unbedingt unterstützend wirkten. der erste teil war aber okay, geld hat er trotzdem bekommen. schien ein netter und verzweifelter kerl zu sein. genau wie ich.

könnte es sein …

… daß sich die anzahl der auf der windschutzscheibe zerschmetterten mücken bei einer nächtlichen durch liebeskummer verursachten fahrt mit 250 über die autobahn proportional zur anzahl der "brechungen" im eigenen herz oder zur anzahl derer im herz des partners verhält?

"do me a favour while i'm hanging here …" - calexico.

und ich halte es immer noch für ein zeichen, daß meine karre in süd-nord-richtung (weg von daheim) regelmäßig laut tacho die 250 schafft, aber in nord-süd-richtung (zurück nach hause) grundsätzlich nicht über 230 kommt. ebene strecke, windstill, kurvenfrei.

spooky. schon immer gewesen.

jetzt nicht, schatz.

ich gestehe - ich bin ein jetzt-nichtkäufer. es mag schlimmeres geben im leben (hey, ich hab' aber auch das ellen-feiss-video noch nicht gesehen, das ist doch schonmal was!), aber … als ich früher die süddeutsche noch gelesen habe, ein paar wochen lang (was ich jetzt nicht mehr tue, denn als student hat man bekanntlicherweise für solch nebensächliche dinge wie zeitunglesen keine zeit, sondern beschränkt sich auf eine informationsillusion mitttels spiegel online, heise ticker, titanic, c't und de:bug), war das "jetzt" ungefähr genauso prickelnd wie die tv-beilage im stern. um mal fair zu bleiben: ich hab' das ding meist lieber gelesen als besagte tv-beilage, aber dieses qualitätsmerkmal haben auch einige andere printmachwerke abbekommen. nein, ernst beiseite: ich hab' nie verstanden, was daran so toll, eigenständig, revolutionär, anti, pop, genial sein soll - es war für mich eben immer nur "die bunte beilage".

mittlerweile, nach diversen nachrufen ("nach! nach!"), fürchte ich aber fast schon, nun etwas verpaßt zu haben. und das meine ich nicht zynisch, überheblich oder sonstwie unernst. möglicherweise bin ich damals in all der hektik an das ding falsch rangegangen, möglicherweise hab' ich nur 3 schwache wochen erwischt, möglicherweise ist inzwischen alles anders (gewesen), möglicherweise … ist jetzt auch der montag schon um und die sagenumwobene letzte ausgabe bleibt mir verwehrt. schade, glaube ich.
vielleicht doch mal bei ebay schauen, in den nächsten wochen.

[ja, ich weiß, daß es die siebenundibzig "gründe" auch im netz gibt. aber wer sich mit sowas zufrieden gibt, brennt sich auch mp3-cd's für seine sammlung.]

a kids' fairy tale. or maybe not.

es war einmal ein kleiner engel. ein wirklich winzig kleiner engel, den man leicht übersehen konnte, so klein war er. das hatte seine praktischen seiten, so konnte er sich beispielsweise an herumfliegende staubkörner hängen, die sein ganzes gewicht tragen konnten, wenn er auf eine reise gehen wollte - aber das hatte auch seine unpraktischen seiten, wurde er doch oft übersehen, und, was noch viel schlimmer war, nicht ernst genommen.

eines tages kam der kleine engel zu seiner engelmutti und sagte zu ihr, daß er sich gedanken mache, was denn mal aus seinem leben werden würde. er wäre jetzt schon so lang einfach nur ein kleiner engel, aber irgendeinen sinn und zweck müsse das ganze doch haben, außer tagaus-tagein in der gegend herumzufliegen und spaß zu haben. "menschen haben doch schließlich auch einen beruf, dem sie nachgehen … warum habe ich keinen beruf, mami?", fragte der kleine engel seine engelmutti.

"engelchen", sagte die mutti zu ihm (denn so nannte sie ihn immer, wenn sie etwas wichtiges zu sagen hatte, es aber so lieb klingend wie nur möglich verpacken wollte, wie engel nunmal so sind) - "engelchen", sagte sie also, "es gibt viele dinge, die du in deinem leben machen könntest. du mußt sie dir nicht aussuchen. du mußt dir nicht krampfhaft überlegen, und du mußt dich vor allen dingen nicht damit belasten, was aus deinem engelsleben werden soll - diese entscheidung ist in dir und kommt irgendwann automatisch aus dir heraus. du wirst es merken." - so sprach seine engelsmutti, und der kleine engel glaubte, sie zu verstehen, auch wenn er mit ihrer antwort noch nicht so viel anfangen konnte.

die jahre vergingen, und der kleine engel hielt seine engelsäuglein offen. nichts sagte ihm zu. er wollte kein todesengel werden, das wußte er. diese engel waren ihm zu ernsthaft, zu abgehärtet, zu kalt … er war ein ganz kleiner engel, das paßte sowieso nicht zu ihm. er wollte auch kein friedhofsengel werden, der über einen toten menschen wacht. eine ehrenvolle aufgabe, natürlich, aber … er war doch ein kleiner engel voller lebensfreude, er wollte gutes tun!? auf staubkörnern durch die gegend fliegen, mit seinen engelsfreunden spielen, und dabei den menschen etwas gutes tun, ja, das wollte er. aber die wenigsten menschen glaubten ja noch an engel, und aus diesem grund entschieden sich ja auch so viele seiner freunde für die laufbahn als todesengel oder gar als engel in einem gemälde. manche machten sogar karriere in der menschenwelt - ein ehemals guter freund von ihm ließ sich blau anmalen und auf verpackungen abdrucken … wie würdelos. nein, das wollte er nicht. er wußte, er würde irgendwann etwas finden, was "für ihn gedacht" war, eine aufgabe, die ihm zugesprochen war, einen sinn des engelslebens.

eines tages, als er so auf seinem lieblingsstaubkorn ein wettfliegen gegen seinen allerbesten freund veranstaltete, und gerade dabei war zu gewinnen, sah er ein menschenkind auf der erde. das war nun nichts besonderes, menschenkinder gibt es viele auf der erde, aber das besondere an diesem menschenkind war, daß der kleine engel spürte, daß dieses menschenkind an ihn glaubte. auch wenn es selbst davon noch nichts wußte. es glaubte an engel, das reichte aus … menschenkinder strahlen in einer ganz besonders schönen farbe, die nur für engel sichtbar ist, wenn sie "glauben". und mitten in seinem wettrennen sah er dieses menschenkind strahlen.

er brach das rennen ab, kommentarlos, wie es sonst so gar nicht seine art war - sein freund wunderte sich, rief ihm nach, aber der kleine engel war schon unterwegs. "im sturzflug" zu dem menschenkind, das er strahlen gesehen hatte. und als er ihm sich so näherte, vom himmel herunter immer näher auf die erdoberfläche, so daß er schon fast das menschenkind direkt mit seinen engelsaugen erkennen konnte, sah er, daß etwas nicht in ordnung war - das menschenkind war in gefahr. aber er hatte keine zeit, darüber nachzudenken, wieso er nun gerade gespürt hatte, daß dieses spezielle menschenkind ein problem hatte, und wieso er überhaupt auf diese weite entfernung etwas von diesem menschen gefühlt hatte. er wußte um seine engelskräfte, und er wußte auch sofort, daß er sie gleich zum ersten mal wirklich einsetzen mußte.

bisher waren seine kräfte immer ein nettes spielzeug gewesen. zauberkräfte sind relativ unspektakulär, wenn alle freunde die gleichen tricks können - das nimmt ihnen nämlich den "trick"-effekt. also vergaß der kleine engel irgendwann mit der zeit, daß engel spezielle kräfte haben. menschen würden so etwas vielleicht zauberei, oder "wunder", oder "fügung" nennen - bei den engeln gab es dafür keinen speziellen ausdruck. engel lebten einfach mit ihren kräften, so wie menschenkinder täglich vor sich hin lebten, ohne die kleinen wunder in ihrem eigenen leben zu bemerken, die wunder, die sie bewirken konnten.

und, wie auch bei menschen, in besonderen situationen wird man sich seiner fähigkeiten bewußt. der kleine engel flog "wie der teufel", und für diesen vergleich schämte er sich schon während des fliegens, in die richtung des menschenkindes, das sich in gefahr befand, überlegte, setzte seine kräfte ein, überlegte nochmals, setzte andere kräfte ein, "zauberte" ein wenig, wog ab, setzte neu an, flog hin und her, beschützte das menschenkind und - "rettete" es.

das menschenkind merkte von alldem nichts. jedenfalls nicht direkt und in diesem moment, sondern erst später - das menschenkind nannte es dann "glück im unglück". und für einen kurzen moment sprach es sogar von … genau, von dem kleinen engel.

und plötzlich, genau in diesem moment, als das menschenkind diesen begriff verwendete, fiel es ihm auf - er war ein schutzengel. schon immer gewesen.