prima: der netzwelt-spiegel.
(war ja auch höchste zeit.)
Author: frank l.
lebens künstler
(und genitivgutfinder, versteht sich.)
eigenartiges gefühl galore:
die ganze zeit schon diesen 43 folders-kram bzw. -hype für eine parodie gehalten, nach dem lesen einiger wertvoller tips von der "eis bleibt länger gefroren, wenn sie es im gefrierfach aufbewahren"- oder "gehen sie schlafen, wenn sie müde sind"-qualität. vor ein paar tagen dann festgestellt, daß die site offenbar ernstgemeint ist. zum ersten, naja, zum zumindest einstelligsten mal in meinem leben kein absichtliches mißverstehen einer doofen sache aus pretentiousness-gründen (vgl. seifenopern), sondern ehrlichster gut- bzw. schlecht-glaube. (sofortiges und allertiefstes mitgefühl für leute, die solch einen quatsch benötigen, um ihr leben zu organisieren.)
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ich war gerührt, wirklich gerührt, so wie ich zeitlebens gerührt und verwundert gewesen bin, wenn mir jemand ohne verdienste meinerseits und ohne absichten seinerseits ein zeichen der zuneigung oder der wertschätzung gegeben hat, und manchmal frage ich mich, warum es so viele menschen gibt, die sich, ohne zu staunen oder an einen irrtum zu denken, einfach gemocht wissen. [markus werner, bis bald]
verwendungszweck: keiner
vor jahren mal damit angefangen, bei überweisungen innerhalb des bekanntenkreises (oder vom eigenen einen auf's eigene andere konto o.dgl.) bemüht-witzige begriffe als verwendungszweck zu, ja nun, -- verwenden. rückblickend beim sortieren der kontoauszüge (so ein ding, das mir auf papier abzugewöhnen sehr, sehr schwer fallen wird) verschiedene schaffens- bzw. kreativitätsphasen festgestellt: von der anfänglichen kindisch-revolutionären abhör-paranoia ("mafia kgb cia atombombe") über die latent-amüsante bzw. postironische gruß-ans-bankgeheimnis-phase ("plutonium-lieferung januar 2002") bis hin zur kürzlichen humorvoll-kryptischen geheimbotschafts-phase ("lösegeld osterhase", "totale vernichtung heidelbergs" oder "schutzgeld don caponello, rate 12⁄05"). derzeit bei den dadaistisch-peinlichen und offensiv-zivilen-ungehorsamkeiten angekommen ("exsdrvtfghbun!", "sie kommen, dich zu holen", "schwerer ausnahmefehler in modul transact32.exe" oder "hallo, herr {name des bankberaters}!"). mittlerweile abgeklärt genug, um nicht mehr daran zu glauben, daß der kram bei irgendeinem bank-azubi ein grinsen auslöst, weil sich für meine konten mit minimalbeträgen nunmal sowieso keine sau interessiert -- then again, mein steuerberater freut sich ja dann doch jedesmal. immerhin.
(vgl. "der tag, an dem ich vor dem zahnarztbesuch 'schau mir in den rachen, kleines' auf meine zunge tätowieren ließ".)
stilpolizeilich verboten
".. ist ganz großes {damentennis, pornokino, schach}" geht übrigens auch gar nicht mehr, das ist so 2003. und ".. geht gar nicht mehr" kommt als nächstes dran (genau wie ".. is the new .." übrigens, und wahrscheinlich auch ".. ist soo {jahreszahl}").
[rekursive selbstgeißelungen are the new poesiealbum, teil 29.]
deutschland, deine arbeitgeber
(nichtmuttersprachler werden bei gleicher qualifikation bevorzugt eingestellt.)
respekt
"meine programme scheinen heute ihren demütigen tag zu haben."
".. heißt?"
"keines traut sich mehr, direkt im vollbildmodus zu starten."
"schau' halt nicht so bös' beim klicken."
belehrung & erbauung
übrigens ist der salbader wieder im netz.
file under "wochenendfreuden"
(wenn ich in diesem leben jemals heiraten sollte, dann nur mit striktestem hup-verbot für den gesamten maximal drei autos umfassenden korso auf der strecke vom standesamt zu starbucks.)
neulich im tiefkühlomaten
ihr meine familie & ich rezept.
gebacken nach den "du seine mudda & wir"-vorschriften
im "dem unser schwester & mich"-ofen,
bei "mich deine homies & euch"-temperaturen.
(für euer ihr checkas & meiner. oder dich.)
i'd rather leave while i'm in love / ein kurzer text mit vielen klammern (am anfang)
und dann sind da wieder diese nächte, in denen man (ich weigere mich weiterhin, privatradio-singular-geduze im weblog zu übernehmen) langsam die second-level-todo-list (geschirr, wäsche, musik hören, festplatte/windows aufräumen, ..) zu verkleinern versucht, dabei dem gewitternachfolgenden regen (der bekanntlich am besten von allen regens riecht und klingt) lauscht und zwischendurch fast schon schwermütig und halb geistesabwesend durch das stechmückenabwehrnetz nach draußen starrt, gedankenverloren -- weil man beim durch- bzw. weghören einiger neuanschaffungen (silbrig, rund, loch in der mitte) bei der "back to mine"-2cd der pet shop boys angekommen ist. pro pet shop boy je eine cd (und berechnend wie selten auch der jeweilige stil: chris lowe mit 80er- und italo-disco-klassikern, neil tennant mit ambient, klassik und soundtrackartigem lounge-kram), und neben einem leise lächelnd in gedanken formulierten "ach jeh!" bei praktisch jedem der songs vergißt man die todo-list und sich selbst. dann befindet man sich in einem dieser gerade noch eleganten, aber nicht schnöseligen coffee-läden, am frühen abend, in rom vielleicht, oder noch besser venedig, hauptsache großstadt in südeuropa, dort nicht direkt im zentrum, aber auch nicht gottverlassen am stadtrand, man sitzt mit einem perfekten kaffee am äußeren rand der bar und beobachtet die menschen. allein, versteht sich. und ist die ganze zeit, unerklärlich, eins mit der welt, zufrieden mit sich selbst, auf augenhöhe mit der stimmung. das unterbewußtsein nimmt biosphere, etienne daho und edvard grieg wahr; es stupst das überbewußtsein an bei craig armstrong oder queen; grinst breit bei "ti sento" von matia bazaar und "passion" von the flirts; und wenn classic dusty am ende "i'd rather leave while i'm in love" singt, spürt man, daß melancholie doch völlig zu unrecht ein schlechtes image hat. passion love sex money. der violence-religion-injustice-death-teil kommt dann ein andermal. und dann, auf einmal, kommt man wieder zur besinnung, wenn die wäsche aufgehängt und die küche geputzt und der rechner auf vordermann gebracht ist, und wundert sich, wie einfach das doch manchmal sein kann, das synchronisieren sich selbsts.