ja, "kuchenmeister", euch meine ich:

zu den dingen, die mir unheimlich sind, zählen übrigens auch lebensmittel, bei denen die umverpackung genauso aussieht wie die verpackung der einzelnen items darin (nur eben größer). von der inhaltsangabe bis zur aufreiß-(aufriß-?)lasche. mein persöenliches matroschka-phänomen. jedesmal in der heimischen küche dann die angst, beim auspacken statt eigentlich erwarteten mini-kuchenstückchens nur fünf weitere kleinere verpackungen im innern vorzufinden.

wo bleibt eigentlich enya, wenn man sie mal braucht?

a word of advice, n-tv: dieser bedeutungsschwangere soundtrack, den ihr da kurz vor der halben und vollen stunde anstatt earth-tv immer unter die "atmo"-bilder aus london packt (slow-motion galore!, wunden in großaufnahme), und der so klingt, als wäre das zeug da im fernsehen ein spielfilm und eben nicht die realität -- der ist zum kotzen. wirklich.

[..

vor allem der nachrichtensender n-tv hatte sein programm da bereits auf eine erstaunliche mischung aus börsen- und katastrophenberichterstattung umgestellt. während live-bilder zeigten, wie verletzte aus der u-bahn-station aldgate getragen und versorgt wurden, berichten sprecher und experten besorgt, daß die aktienindizes um zwei, drei, sogar vier prozent zurückgegangen seien - so, als sei das die eigentliche katastrophe an diesem tag.

..]

song des tages (ach was, mindestens der woche):

editors - munich.

laut hören. fühlt sich an wie (wohlgemerkt: nicht "klingt wie"!) eine mischung aus interpol und snow patrol. seit langem mal wieder ein song, bei dem man spürt, wie er gemeint ist (und es aber noch nicht so recht in worte fassen kann). wie ein kind, das vor etwas großem steht. man ist sich bewußt, gerade etwas tolles zu sehen, weiß aber eigentlich gar nicht, wieso genau. das versteht man immer erst hinterher.

[leider noch keine brauchbare legale downloadquelle gefunden, daher bitte durch die flash-wüste auf der band-website kämpfen (main site - music - listen to clips), um sich einen kurzen auszug anzuhören, der genau dann aufhört, wenn’s spannend wird. oder einfach die aktuelle spex kaufen und auf der heft-cd bis zu track 4 skippen. ist einfacher, und es gibt noch 11 andere tracks - u.a. death from above 1979, the robocop kraus und roisin murphy - und ein magazin dazu.]

[oha. herr waldar war natürlich mal wieder früher dran mit der entdeckung. aber der ist ja auch blogger, der ..]

kampagne zur retrospektivierung der webseiten von veranstaltungsstätten

auf webseiten von veranstaltungsstätten, neudeutsch locations, immer nur den blick in die zukunft finden. morgens schon nicht mehr nachlesen können, wer am vorherigen abend dort gespielt hat. kein termin-archiv, nichts retrospektives. wie eine fernsehzeitung, nur "heute" plus vorverkaufsintervall. öde. ich scheine der einzige zu sein, oder jedenfalls angehöriger einer seltenen aussterbenden spezies, der dort gern datenbanken und suchfunktionen hätte (man will das wort "weblog" ja schon nicht mehr in den mund nehmen, auch wenn's für verficktgenausowas prädestiniert wäre). nachschlagen können, wann genau die konzerte waren, die man vor jahren mal besucht hat. pressestimmen bzw. scans aus lokalblättern neben besucherrezensionen und links zu fotogalerien in den kommentaren. suchfunktionen. statistiken, welche bands häufig da waren. und das ganze nicht nur nüchtern als excel-to-html-output, sondern von einer coolen mitarbeitersau redaktionell betreut. statt dessen, das höchste der gefühle, schlecht besuchte phpbb-foren mit rubriken wie "musikwünsche an den dj".

(ach, zukunft, du.
wirst auch noch in der provinz ankommen, irgendwann.)

vital weekly

vital weekly, der vor ungefähr 18 jahren im staalplaat-umfeld entstandene newsletter (damals noch auf papier, 44 ausgaben handkopiert - aktuelle ausgabe ist nummer 482, momentan wöchentliche erscheinungsweise), seitdem unermüdlich auf hörenswerte neue tonträger und konzerte hinweisend (namedropping? hafler trio, the haters, legendary pink dots, mimir, swans, asmus tietchens, pan sonic, mich harris, kapotte muziek, .. cold meat, drone, staalplaat -sachen eben), hat sich vorletzte woche einen podcast zugelegt. wöchentlich rund 35 mb mit einem mp3-"medley" der besprochenen platten. gute sache.

fahrradzicke

ullrich verliert 30 sekunden

soll sich nicht so anstellen. ich verliere im herbst dieses jahres ungefähr 30 jahre und beklag' mich auch nicht.

(naja, jedenfalls noch nicht.)

mtv news

wenn ich mal so richtig plötzlich traurig sein möchte, lese ich mir die "news" auf mtv.de durch. in vollendetem leute-heute-tonfall (man kann beim lesen nina ruge regelrecht stöhnen hören), über nichtigkeiten viersätzer als nachricht verkaufend, vor dem geistigen ohr die fahrstuhlartige off-melodie trötend, die einen schon bei taffexklusivbrisant immer so nervt, wenn paparazzi-standbilder gezeigt werden. berichte über gerüchte, die sich bereits als falsch herausgestellt haben, neben berichten über andere andere gerüchte, denen das noch bevorsteht. zwei absätze über das gegenseitige zublinzeln zweier sogenannter promis (und genaugenommen berichtet mtv.de nur über jene, die man eigentlich in anführungszeichen schreiben muß) bei irgendeiner the-dome-aufzeichnung (und fotomontagen dazu, wie wohl ihre kinder aussähen). das goldene blatt für teenies, tagesumfragen auf dem niveau des täglichen n-tv-telefonpolls ("was halten sie von einem mann als kanzlerin? wählen sie ja oder nein."), deren ausgang ähnlich wenig den lauf der welt beeinflussen wird wie sich deren autoren auch von der welt beeindrucken lassen. scheuklappenhingabe.
musikstile brav unterteilt in pop/rock/hiphop/elektro, nicht mal mit einer "sonstiges/anderes"-kategorie; headlines so offensichtlichdämlich angeteasert, daß es wehtut (weh tut?); mitwirkungsmöglichkeiten vorgaukelnd an jeder zweiten flash-ecke ("wählt eure top10 mit msn messenger"), du kannst etwas bewegen, das ist dein star da auf platz 17, ..; und, ach. daß man mit dieser einstellung durch ein prinzessin-von-soundso-, florian-heinzlmosers-musikanten- und das-große-schwedenrätsel- -affines leben kommt, dachte ich mir, -- das pendant mit böse guckenden rappern, überschminkten glitzersternchen und metrosexuellseinwollenden schauspielern (unter 25) für die 11- bis 16-zielgruppe war mir, bis vor kurzem, ehrlich, neu. und ich weigere mich zu glauben, daß das nur an meinem älterwerden liegt.

(mtv news? steve blame, kristiane backer? die vier per typenrad auf den bildschirm geknallten buchstaben im vorspann? ha. nichts gegen markus kavka, though. ich sprach von den news auf der webseite. ausschließlich.)

(schmunzeln)

"sie war in ihrer ganzen art so etwas wie der der personifizierte nachrichtensprecherduo-nach-zuschauerverabschiedung-nuschelhumor."

(vgl. menschen, die nicht wegen mundgeruchs die hand beim lachen vor den mund halten, sondern aus gründen der eigenartig-eingebildeten guten erziehung. rekursiver humor. aber das verstehen sie dann wieder nicht.)

teletext babes

teletext-babe

video- bzw. teletext ist also schon fast so alt wie ich. erstaunlich. ähnlich erstaunlich auch wie die für mich mit abstand faszinierendste sache am videotext, redaktionell: schlagzeilen, überschriften, claims u.dgl. so abzukürzen, daß sie auf 40 zeichen -- womöglich noch mehrspaltig -- platz haben. reduktion auf das unwesentliche. den sprung vom medium für wettervorhersagen, lottozahlen und börsenkurse für familienväter hin zum verspammten tittenwerbeportal für samstagabendlich vereinsamte maschinenbaustudenten hab' ich damals ja schon nicht mehr mitbekommen, wie auch die mit einem nicht zu verleugnenden retro-charme gezeichneten "teletext babez", die dragan espenschied jetzt gesammelt hat. aber im musealen kontext wirkt ja so manches sowieso beeindruckender als im original.

bad-assoziationen

die fast-leere haargel-tube macht geräusche wie mittelfluider durchfall. die flüssige seife (palmolive crème mandel, als ob das nicht nach einer milka-starbucks-hochzeit klingen würde) sieht bei benutzung aus wie sperma-imitat in einem billigporno, und an was mich die geräusche meines nasenhaarschneiders (..) bei benutzung erinnern, in verbindung mit größe und optik des geräts, das hebe ich mir vielleicht doch lieber gleich für's zweitblog auf. die peeling-crème mit den blauen pünktchen sieht aus wie kindergeburtstags-kuchen-zuckerguß, und was meine zahnbürste mit all den elvis-impersonator-aufnahmen von mir aus den letzten jahren gemacht hat, würde mich ebenso interessieren.

und morgen entdecken wir dann die küche.