vom jammern war er weit entfernt, genausoweit wie von sich selbst. apathisch war wohl der passende begriff für die art, wie seine seele in der letzten zeit durch ihr leben ging; und seit heute hatte sich auch sein körper diesem stil angepaßt und begann damit, auf einzelne funktionen hin und wieder etwas weniger wert zu legen. ihm war das alles andere als recht, aber in letzter konsequenz zollte er den beiden großen respekt, denn immerhin taten sie das einzig richtige, logische und natürliche in einer solchen situation. er beneidete einfach wesen, die konsequent sein konnten, dachte er so vor sich hin, als er irgendwann einschlief.
Year: 2002
"ist dieses t-shirt auch maschinenfest?"
einmal im jahr tut sowas richtig gut. bilder gibt's hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und dort [sobald ich noch mehr finde, sag' ich bescheid], das gästebuch mit den dankesgrüßen platzt schon wieder, alle freuen sich schon auf nächstes jahr, und wenn die waschmaschine endlich fertig ist, werde ich ins bett fallen und die nächsten 17 tage schlafen. schau'mer mal.
lost in music
"es gibt nichts, das einen so aus sich rausgehen läßt wie pop. aber das gegenteil ist genauso wahr: es gibt nichts besseres als pop, um seine ruhe in sich selbst zu finden. hier ist also pop, diese monumentale, raumgreifende, lebensbejahende kraft, der beweis für ein wildes herz und einen rasenden puls. merkwürdig ist nur die solipsistische natur vieler der freuden, die du daraus gewinnst: die stunden im zimmer (nicht einsam, um es mit roddy frame zu sagen, sondern nur allein), die solotänze, das posieren vor dem spiegel, das anhören mit dem kopfhörer im dunkeln - sogar heute noch meine bevorzugte art, etwas zu hören, dinge einwirken zu lassen, abgeschottet und ohne ablenkung. zu dieser zeit war pop nicht der soundtrack deines lebens, pop war dein leben."
[ -- giles smith, lost in music ]
herbstromantik
es ist der erste oktobertag, und f. sitzt in einem café allein an einem tisch und frühstückt, während ungewöhnlich laute hintergrundmusik aus ihrem hintergrund herauszutreten versucht. der erste oktober, denkt f., das hat so einen finalen beigeschmack. das letzte quartal. september beendet. in diesem monat kommt die winterzeit zurück. neubeginn kurz vor schluß. und während ein aktuelles hitparadenstück an dem vorhaben scheitert, in seine gehörgänge zu kriechen, steht f. auf, geht nach draußen und beschließt, daß für ihn heute nicht der 1. oktober, sondern der 31. september ist.
gezählt.
3575 stück. knapp 4 pro tag.
ein wertbrief nach schweden …
… kostet derzeit: 4.70 € porto, 7.09 € für siegellack und siegelstempel im schreibwarenladen nebenan, 0.50 € für ein plastik-feuerzeug im kaufhaus (und weil's so schön klingt: über 24 mark!) sowie extrem viel streß und rennerei und "nachhilfe" am post-schalter. demnächst bin ich dann so weit, daß ich den damen am schalter die tarife erklären kann (und wahrscheinlich auch muß, in diesem ort scheint außer mir kein mensch wertbriefe international oder pakete international per luftpost zu verschicken oder gar geld per postanweisung zu empfangen). immer wieder ein erlebnis.
außerdem hab' ich jetzt genug siegellack für meine nächsten ca. 200 briefe da, und spaß macht das ja schon irgendwie. also nehmt euch in acht, postboten!
aus der reihe "haushaltstips"
wenn man sich mittags in einem anfall akuter todmüdigkeit "kurz mal hinlegt", sollte man dran denken, vorher die lederhose und die schweren stiefel auszuziehen, da man sich sonst danach fühlt, als würde man gerade in warmer jelly baden, und das bei jedem schritt neu. ich bin mir noch nicht sicher, ob ich diese schuhe jemals wieder ausziehen kann/soll.
[schalten sie auch nächste woche wieder ein, wenn es wieder heißt: "frank erzählt dinge, die niemanden interessieren, und die eigentlich auch überhaupt keiner lesen will". tchja. sorry.]
ursache und wirkung
"laß mich die theorie an einem tatsächlichen beispiel erläutern.
ich schreibe aus italien an demselben tage an einen mann in frankreich und an einen in australien und sage ihnen, sie möchten zu mir kommen. beide kommen 10 tage später an; der erste als antwort auf meinen brief, den er erhielt, der zweite auf "seine eigene initiative", wie es scheinen könnte. aber ich rief ihn, weil ich ihn brauchte, und ich brauchte ihn, weil er mein stellvertreter war, und seine intelligenz ließ ihn den entschluß fassen, zu mir zu kommen, weil sie richtig urteilte, daß die lage (soweit er sie kannte) so war, daß sie seine gegenwart wünschenswert machte.
dieselbe ursache also, die mich an ihn schreiben ließ, verursachte ihn, zu mir zu kommen; und es wäre unpassend zu sagen, daß das schreiben des briefes die direkte ursache seiner ankunft war, es ist offensichtlich, daß, hätte ich nicht geschrieben, ich anders gewesen wäre, als ich tatsächlich bin, und aus diesem grunde wären auch meine beziehungen zu ihm anders gewesen als sie sind. in diesem sinne stehen brief und reise daher in kausaler verbindung.
man kann nicht noch weiter gehen und sagen, daß ich in diesem falle den brief schreiben müßte, selbst wenn er angekommen wäre, ehe ich es tat; denn es gehört zu der ganzen reihe von umständen, daß ich eine offene tür nicht mit einem stemmeisen aufstieß.
die schlußfolgerung ist, daß man seinen willen "ohne gier nach ergebnis" tun sollte. wenn man in übereinstimmung mit den gesetzen der eigenen natur arbeitet, so tut man etwas "recht"; und keine solche arbeit kann als "nutzlos" betrachtet werden, selbst in fällen der hier besprochenen art. solange unser wille besteht, gibt es keinen grund für eine klage."
öffentliches leiden, teil 1
kaum läßt die grippe mal nach, tauchen die seelischen und die rückenschmerzen auf. vom banalen zum hochgeistigen. or is it!? klasse, samstag nacht und ich liege wach, weil ich mich nicht mehr bewegen kann. der einzige (!) orthopäde im ort überhaupt, der für morgen früh in frage kommt, ist passenderweise der pferdearzt am hiesigen krankenhaus, der mit spritzen nur so um sich wirft. vielleicht sollte ich mir analog dazu auch gleich einen psychiater mit notdienst suchen. oder beides in einem aufwasch erledigen. die rückenschmerzen wegquatschen, und gegen das seelenunheil gibt's spritzen.
ist das nicht irgendwie pervers, daß man deswegen nicht schlafen kann, weil man den kopf nicht mehr drehen kann?
könnte mich bitte jemand erschießen?
erschaffung durch zerstörung
[]
aber um doch nochmal auf diese blöden aphorismen zurückzukommen: eine enttäuschung, so kauten wir damals ja auch wirklich endlos im deutsch-grundkurs durch, bedeutet im wahrsten sinne des wortes nunmal ent-täuschung, also das loswerden einer täuschung. enttäuschung sozusagen quasi an sich gewissermaßen als eine gute sache. täuschung als erwartung als hoffnung als projektion.
jetzt muß ich mir das nur noch so oft vorbeten, daß ich auch irgendwann selbst dran glaube.
brasilia
okay, es mag ja sein, daß weblogs in brasilien in sind. trotzdem würde mich interessieren, wieso ich von solch einem relativ kommentarlos verlinkt wurde …
f5
und auch heute wieder eine episode aus der reihe "fragen, die eigentlich niemanden interessieren (und die antworten darauf eh noch viel weniger)" … die freitachfünf von herrn fiene. immerhin kann man diesmal eine recht schöne link-orgie draus machen.
1. welche zeitung(en) liest du regelmässig?
regelmäßig keine mehr. die zeit hatte ich mal 'ne weile wöchentlich gekauft, bin aber immer weniger zum lesen gekommen. wenn ich an flughäfen, bahnhöfen oder tankstellen spontankäufe mache, dann wird's meistens die süddeutsche, die sonntags-faz oder die taz. wenn wir das ganze auf "zeitschriften" erweitern, sieht die sache schon anders aus: titanic, brandeins, c't sowie diverse musikzeitschriften und noch mehr -fanzines. [die lokalen tageszeitungs-schundblätter ("thüringer allgemeine" und "freies wort") sind übrigens quasi unlesbar. natürlich.]
2. welchen radiosender hörst du gerne?
bayern 2 (vor allem den zündfunk), b5 aktuell (andauernd und im auto), hr1 (die info-sachen), hr3 (da allerdings nur "der ball ist rund"), fritz sowie freie radios und dergleichen. wenn's unbedingt dudelfunk sein muß, ist swr3 abends noch hörbar. die per normaler antenne empfangbaren hiesigen sender (jump, antenne thüringen, landeswelle usw) sind (siehe auch antwort zu frage 1) unhörbar, und damit untertreibe ich noch maßlos.
3. welche nachrichtensendung bevorzugst du?
im radio info-sender wie b5 aktuell oder mdr info, im fernsehen die "klassische" tagesschau sowie n-tv. ganz nett ist auch noch die "das nachrichtenjournal" auf rtl2, sonntags um mitternacht (in der nacht auf montag). wahrscheinlich die einzige sendung überhaupt auf rtl2, die man sich ansehen kann, ohne gehirnzellen zu verlieren.
4. welche tv-sendung schaust du regelmässig?
harald schmidt. ansonsten nichts unbedingt "regelmäßig", evtl noch "wer wird millionär" und ein paar sitcoms ("das leben und ich", "that 70s show", "friends", "simpsons", …). derzeit außerdem noch sternenfänger und hin und wieder, wenn ich dran denke und wach bin, domian und oder the joy of painting (überschneidet sich ja meistens). frasier läuft ja derzeit leider nicht.
5. welche internetseiten besuchst du tagtäglich (ausser weblogs)?
den heise newsticker, telepolis, ein paar edonkey-linkseiten, die ard-radio-links und tvtv.de.