was mich am meisten an all diesen derzeit ach so hippen foaf-sachen gestört hat (so daß ich meinen jeweiligen account immer nach wenigen minuten wieder habe löschen lassen), ist mir erst jetzt gerade klar geworden, als ich auf piespy gestoßen bin:
friendster, friendity (und wie sie alle heißen) versuchen, ein netzwerk aufzubauen, indem sie die "potentiellen links" der mitglieder abfragen. wenn sie einen link finden, wird das netz größer. schön. was in der praxis nur dazu führt, daß ich, oh joy, offenbar über nur 5 ecken mit andré agassi bekannt bin. ja wer hätte das wohl gedacht?
piespy fängt die sache andersrum an, nämlich über die analyse eines mehr oder minder geschlossenen und schon existierenden sozialen netzwerks. und was würde sich dafür im netz besser eignen (und technisch einfacher analysieren) als ein irc-channel?
"piespy is an irc bot that monitors a set of irc channels. it uses a simple set of heuristics to infer relationships between pairs of users. these inferrences allow piespy to build a mathematical model of a social network for any channel. these social networks can be drawn and used to create animations of evolving social networks."
das ding setzt sich als bot in einen channel, "liest mit" und bekommt so über die zeit heraus, "wer mit wem". und noch so einiges mehr. das schöne daran ist einerseits die idee dahinter (wie man ein logfile zu lesen hat, um "links" zwischen den beteiligten personen herauszubekommen) und andererseits die visualisierung (sowohl statisch, als auch mittels kleiner animationen der entwicklung eines sozialen netzwerks über einen zeitraum hinweg). beispiele für all das dort auf der piespy-seite ("ach!?").
lustig fängt das alles ja dann zu werden an (den satzbau entschuldige ich jetzt mal mit der uhrzeit), wenn die ersten versuche auftauchen, piespy wiederum "rückwärts" zu nutzen - sprich, "wie müssen wir uns unterhalten, um ein hübsches bild bzw eine bestimmte figur zu generieren?" - oder wenn erstmal verschiedene arten von beziehungen visualisiert werden können (beispielsweise anhand inhaltlicher/sprachlicher analysen die freundschaftlichen unterhaltungen von den "flames" trennen, u.dgl.).
keine ahnung, wozu das alles schließlich mal gut sein sollte (- da fällt martin aber doch sicher was ein?), ob's darin wirklich einen praktischen nutzen gibt. spannend find' ich solche sachen trotzdem. [so sehr, daß ich mir das ding jetzt wohl gleich mal installieren werde, der abend fühlt sich schon die ganze zeit so geekig an.]