moderne zeiten

wochenlang mit dem "sprachaufzeichnung"-feature des kürzlich noch neuen und jetzt immerhin noch nicht ganz veralteten telefons kleine gedankenscribbles aufgesprochen (hui, wie anachronistisch klingt das denn?). den ansatz, blogwürdige gedankenfetzen endlich in brauchbarer form festhalten zu können, damals für geradezu revolutionär für die eigene erinnerungslogistik befunden - und konsequent nicht nur alle aufzeichnungen, sondern offenbar sogar die existenz dieser möglichkeit sofort immer wieder vergessen. vorhin den entsprechenden menüpunkt zusammen mit knapp 20 solcher fragmente im telefon entdeckt. seitdem schiß davor, sie anzuhören unschlüssig, ob anhören oder löschen die sinnvollere option darstellt.

na,

dann kann ich ja jetzt endlich mal mit der neuen rechtschreibvariante loslegen.

klf-erfolgsmeldung

das klf ("kommando langweiliger frühling"), eingesetzt zur akuten halbierung der leserzahlen auf argh.de, meldet erfolg. rund vier wochen quasipause

.. "menopause" hab' ich als kind früher immer für einen ausruf beleidigten eingschnapptseins gehalten, wenn ich es mal irgendwo in zeitschriften in wartezimmern von kinderärzten gelesen habe - ausgesprochen mit doppeltem n und kurzer, naja, pause zwischen "menno" und "pause" kommt das sogar hin, ist aber andererseits eine komplett andere geschichte, die ich jetzt überhaupt nicht erzählen möchte, und auch ein andermal wahrscheinlich eher ganz und gar nicht ..

waren dringend notwendig angebracht.

mit einer mischung aus verwunderung, abscheu und diversen anderen eher negativ konnotierten gefühlsregungen derweil die fanpost betrachtet, manchmal sogar gelesen, noch manchmaler auch beantwortet. besorgte "lebst du noch?"-mails, fordernde "wann geht's denn endlich weiter?"-instant-messages, gleichgültige "ahh, argh ist ja eh tot"-äußerungen im irc bis hin zu "bitte schließ' endlich dein weblog"-kloppern (den anwaltlichen html-briefkopf dazu hab' ich übrigens vermißt, verehrtester fan - und die argumentation, was dich auf diese seite zwingt, übrigens auch). alles dabei, putzig.

wochenlang kaum weblogs gelesen, nicht das gefühl gehabt, auch nur irgendeine marginaligst-putzige kleinigkeit zu verpassen. reality check bestanden.

tschilp.

"tschilp", sagte der vogel, der mich mit weit aufgerissenen augen ansah, als ich frühmorgens heimkommend aus dem auto stieg.
"tschilp?", antwortete ich, in unkenntnis der aktuellen entwicklungen in vogelsprech.
"tschilp tschilp!", sagte der piepmatz noch einmal, wenige minuten bevor er von der straßenansässigen katze zerfleischt wurde.

wir lernen daraus dreierlei: katzen unterhalten sich erstens eher selten mit ihrem frühstück; "tschilp!" heißt zweitens offenbar "hilfe!"; und wenn, drittens, das kein lebendes (bzw. mittlerweile totes) plädoyer für die aneignung wenigstens rudimentärer fremdsprachenkenntnisse war, was dann? ha!

kleiner kummer spricht, großer nicht.

"so überwältigt in der tat ein äußerster schmerz die ganze seele und beraubt sie ihrer handlungsfreiheit, wie es uns beim jähen erschrecken über eine unheilvolle nachricht widerfährt, die uns das gefühl einjagt, in völliger lähmung zu erstarren, so daß die seele danach, wenn sie in tränen und klagen ausbricht, sich loszukämpfen und die fesseln abzuwerfen scheint, um wieder frei auszuschreiten: und endlich löste sich nach all dem jammer die stimme, schwer zwar, aus des schmerzes klammer."

[ montaigne, essais ]

jaja, ..

"back soon" und so, you know the drill.

(die definition von "soon" hängt übrigens akut mit dem schönen wetter, der diplomarbeit und anderen mehr oder weniger dringend zu erledigenden dingen ("leben") zusammen.)

über außenwirkung

klamotten, 1984:
nach dem aufwachen klamotten und schuhe anziehen, die mama bereitgelegt hat.

kleidung, 1994:
fenster öffnen bzw. temperatur auf dem balkon prüfen. jeanslänge und t-/sweat-shirt entsprechend auswählen. bequeme schuhe.

image, 2004:
aktuelle außentemperatur via internet prüfen. in verbindung mit uhrzeit und wochentag entscheiden, ob der vorhang beiseite geschoben und die online-angaben überprüft werden (fenster kippen!) oder der tag sowieso nur daheim verbracht wird. klamottenauswahl weitgehend unabhängig von der außentemperatur, statt dessen über eine komplizierte berechnung u.a. aus elementen wie "worin sehe ich nicht ganz so scheiße aus?" und "was befindet sich gerade nicht im wäschekorb?" mit einem leichten schuß "ist es schwarz genug?". dazu stiefel, mindestens 8-loch.

ich bin auf 2014 gespannt. wirklich.