wer bohren & der club of gore noch für zu hektisch hält, wird an dieser platte seine freude haben. großartig, down-tempo, ach was, gar kein tempo, das vinyl-hintergrundrauschen ausnahmsweise mal dezent und passend eingesetzt, ultimate slow-motion. so klingt stromausfall, so klingt ein selbstmord freitod mit lächeln auf den lippen, so klingen trennungen nach 8 jahren beziehung, so klingt herzstillstand. glaube ich. beängstigend. großartig. und ausschließlich nach 3 uhr nachts hörbar (dann, wenn man die hintergrundgeräusche für echt hält).
Year: 2004
blutende ohren
manche google-ergebnisse bringen meine stolzgeschwellte brust zum schmunzeln. sozusagen.
the 3rd annual nigerian email conference. ..
quickshare
und ganz genau deswegen kann ich auf solche features auch dankend verzichten. kann den marketing-fuzzis nicht mal jemand erklären, daß man sich ein mobiltelefon anschaffen und trotzdem mal seine ruhe vor der buckligen verwandtschaft haben möchte? mal abgesehen vom inhaltlichen nutzen. meine "familie, freunde und kollegen" sind sicher tierisch beeindruckt, wenn ich ihnen eine mms per umts über hsupa für mehrere euro auf ihr mobilfon-display schicke, anstatt einfach am nächsten tag von der "safari im asphaltdschungel" bei einem kaffee zu erzählen. aber okay, man erspart sich immerhin die mundgeruch-peinlichkeiten.
noch viel creepier sind aber die namen all dieser features. quickshare, personal connect, private music jukebox, lifeblog, .. bullshit bingo. niedliche euphemismen für "wir kapseln die darunterliegende technik so weit ab, daß man nur noch unsere proprietären protokolle einsetzen kann und längst nicht mehr weiß, was darunter eigentlich abläuft". eine der ersten amtshandlungen beim einrichten eines notebooks bei mir ist immer noch die de-installation (was ja auch eher destallation genannt werden müßte, aber das nur am rande) der mitgelieferten software, die sich an keinerlei gui-standards oder ergonomische grundsätze hält, sondern auf bunter oberfläche maximal drei große buttons mit den hauptfunktionen anbietet und hinter begriffen wie "magic gate" lustige einschränkungen der userrechte bereithält, die man aber natürlich irgendwie als besonderes feature verkaufen muß. ja, ich schweife ab. ich will jedenfalls wissen, was da abläuft, wenn ich eine cd rippe, wenn ich mir ein "persönliches fotoalbum im internet" anlege oder wenn ich auch nur auf einen menüpunkt irgendwo klicke. nein, ich spreche auch nicht assembler, aber aus dem erklärbär-sprachen-alter ("wenn sie hier klicken, geschieht alles vollautomatisch") bin ich nunmal auch raus.
liebe mobiltelefonhersteller: ich brauche weder quickshare noch t-zones, ich möchte aber wieder die möglichkeit haben, ein mit dem telefon aufgenommenes foto (hoho) als mail-attachment zu verschicken. mag ja sein, daß das vielleicht das gleiche ist, aber dann macht wenigstens irgendwo einen "switch to expert mode"-button an eure geräte, daß man das auch versteht. "smtp per gprs" klingt für mich immer noch vertrauter als "mobile photomail" oder dergleichen begriffskreationen.
liebes thüringen.
es ist ja nun kein geheimnis, daß uns so eine art haßliebe verbindet. ich bin hier um zu studieren (mails mit fragen nach der semesterzahl werden übrigens nicht mehr beantwortet), du bist hier um zu .. hmm - wozu eigentlich? um mir das passende umfeld zum studium zu bieten? nein, das kann's nicht sein. aber ich gebe zu, es gibt schöne fleckchen hier in der nähe, das wetter könnte schlimmer sein (und wenn ich als quasi-ilmenauer das sage, will das schon was heißen), und zwischen den ganzen hirnlosen überschminkten disco-tussis finden sich manchmal sogar auch hübsche frauen mit mit grips und fiesem humor. man könnte sagen, wir haben uns arrangiert, oder? ich bin nach dem studium hier weg, das hab' ich dir versprochen, und du nervst mich möglich wenig mit ossi-dialekt, kleinstädtischem verwaltungs-blabla (obwohl ich es zugegebenermaßen noch nicht ganz verdaut habe, daß ich meinen hauptwohnsitz hierher verlegen mußte, nur um vor der haustür parken zu dürfen) und provinziellem getue ("ost-produkte-garantie", anyone?).
letzten sonntag hat unsere beziehung aber einen deutlichen riß bekommen. was soll das? war das eine kampfansage an mich persönlich? oder eine art motivation, mein studium jetzt doch möglichst schnell zu beenden, um endlich aus diesem loch hier rauszukommen? gut, es gibt gegenden in berlin (wo es mich bekanntermaßen hinzieht), da hat die pds ähnliche wahlergebnisse wie hier. aber berlin ist groß genug, um das zu kompensieren. in diesem kaff hier fällt sowas direkt auf mich zurück. kannst du, thüringen, dir vorstellen, was für ein gefühl es ist, wenn man anrufe wie "was habt ihr denn da für eine scheiße zusammengewählt?" beantworten muß, und das regelmäßig?
ich erwarte ja gar nicht mal, daß ich mit meiner "todeskombination" (in der mich lustigerweise kürzlich sogar der wahl-o-mat bestätigt hat und mit der ich bisher bei allen wahlen ganz gut gefahren bin, jedenfalls was mein gewissen angeht) hier allzuweit komme. wenn ich in lustiger runde mein "grün-gelb" erwähne, halten die meisten hier das zwar für brasilianischen fußball, aber immerhin ist's mal eine gesprächsgrundlage. trotzdem, bei aller ost-verbundenheit - die rotnasigen clowns bekommen hier fast 35%? das kann doch nicht dein ernst sein.
schade, thüringen. aber ich will das jetzt auch gar nicht großartig mit dir diskutieren. wollte nur mal erwähnen, daß ich enttäuscht von dir bin.
die sieben temperamente der fernsehenden
ja, ich zähle mich dann wohl zur gruppe der involviert emotional genießenden habituell-genügsam distanzierten begeisterungsfähigen, teilhabend-skeptisch auf orientierungssuche den wissensdurst stillend und dadurch den streß bewältigend. (kurz gesagt, ich stehe dem fernsehen eher amtrivalent gegenüber.)
verlag artikel editionen
the desolation times
eigenartig ja auch, daß offenbar noch niemand auf die idee gekommen ist, eine zeitung dieses namens rauszubringen. der titel mag ja ein wenig nach "springfield observer" klingen, aber - rezensionen langweiliger musik, schlechtwettervorhersagen, mittelmäßige nachrichten, unfallstatistiken, todestrennungsanzeigen, interviews mit arbeitslosen, "ehrliche" horoskope, rimbaud-texte, anzeigen vom dgb, jede ausgabe als "die wahrscheinlich letzte" bezeichnen. und das ganze als beilage zur brandeins. marktlücke, vielleicht. wenn man nur mehr zeit hätte.
also wenn sie mich fragen, ich bin ja startseitenfan.
und immer wieder diese hektik, ein weblog früher wieder zu erwischen als der zuletztgelesene eintrag von der startseite weggescrollt ist, weil die kopfbarriere viel zu groß ist, auf "weiter" zu klicken, oder auf "früher", oder auf "älter" oder auf "blättern". die genaue definition von "anachronismus" nachschlagen, lächeln, aber nie "weiter"-blättern.
repetiblogophobie, die:
das gefühl, einen weblog-eintrag schon einmal veröffentlicht zu haben.
optischer tinnitus, der:
das gefühl, eine pfeife im auge zu haben.
"und genau das ist doch der punk!" (und ich b ..
"und genau das ist doch der punk!"
(und ich bekomm' einfach das bild von einem dieser hinter verschlossenen türen -meetings bei einem majorlabel nicht mehr aus dem kopf, bei dem die musikindustrie köpferaufend auf der suche nach neuen zielgruppen ist, seit dem niedergang der bravo-sampler-verkaufszahlen - und dann fällt dieser satz. verdammt. einmal gehirnwäsche für den herrn hier drüben, bitte?)
(genauso wenig bekomme ich übrigens die assoziation zu kalkofes "er mag auffe türen" aus meinem kopf, immer wenn ich "hinter verschlossenen türen" irgendwo lese .. aber vielleicht brauch' ich ja auch einfach nur urlaub.)
ich realisierte, daß ..
.. ich genau darüber gottseidank nichts mehr schreiben muß, besser als die neue ausgabe des zwiebelfischs hätte ich's sowieso nicht hinbekommen. im gleichen atemzug aber auch noch der hinweis auf übersetzungsfallen.de. prädikat vielwichtig.