liebe volksverblödungsfernsehsender:

wenn sich das erste eurer real-doku-crime-soap-dramen (oder wie sich dieser ganze "lenßen und partner"-mist derzeit nennt) mal traut, im abspann outtakes (mißglückte szenen oder eben andere "abfallprodukte" aus der produktion) zu zeigen, werd' ich mir das ding auch ansehen. vorher nicht. danke, wegtreten.

unterschiedliche sichtweisen

"german motorists are rather 'trigger-happy' when it comes to green lights. many drivers are already entering the intersection when the signal turns green, so be prepared to go or expect some cranky honking from the guy behind you just mere microseconds after the green comes on."

[brian's complete guide to getting around germany - driving & parking in german cities]

"in deutschland gelten die allgemein üblichen verkehrsregeln. wie fast überall in der welt muss man bei rot halten und bei grün fahren."

[bundesregierung - ein handbuch für deutschland]

witzigsein in allen lebenslagen - drei beispiele (oder: von einem der auszog und mißverstanden wurde)

im rathaus:

"kann ich hier bei ihnen diesen wisch abgeben, zwecks briefwahl?"
"ja, aber warten sie .. sie können ja auch gleich wählen, das wäre am einfachsten."
"nein, danke, briefwahl wäre mir lieber. ich weiß ja jetzt noch nicht, wen ich wählen werde."
"aber in vier wochen findet doch die wahl statt!?"
"ja eben. in vier wochen erst."
"haha, sie sind ja witzig."

beim bäcker:

"entschuldigen sie, ich hatte sie übergangen in der schlange eben."
"ach, halb so wild. ich bin student."
"sie meinen, sie haben genug zeit?"
"nein, ich meine, ich hab' mir ausgerechnet, daß ich davon auch nicht schneller satt werde, wenn ich mich jetzt aufrege oder den nächsten bäcker suche und dort einkaufe."
"haha, sie sind ja witzig."

an der supermarktkasse:

"das macht dann auf den cent ganz genau 10 euro."
"oh, moment, das hab' ich passend."
"haha, sie sind ja witzig."

(und das alles innerhalb gerade mal einer stunde. muß wohl am guten wetter liegen, daß ich überall überinterpretiert werde. spooky. aber den rest des tages werde ich vorsichtshalber nicht mehr aus dem haus gehen. drohende selbstüberschätzung und so.)

innovationswochen im hause argh!

vor drei wochen dachte ich mir, frank, dachte ich, das funktioniert hier alles viel zu gut, du könntest dir mal wieder ein paar technische kleinigkeiten anschaffen, die du überhaupt nicht brauchst, die dir aber mal wieder das gefühl geben, daß du diesen haushalt auf einen aktuelleren stand der technik gebracht, dein alltagswissen dabei einem ähnlichen upgrade unterzogen und eine unwesentliche menge geld ausgegeben hast. außerdem könntest du damit aufhören, in der zweiten person singular von dir zu sprechen. das hielt ich alles für ganz prima ideen, also puk ich's an.

und was benötigt man am dringendsten, wenn man eigentlich nichts benötigt? klar, einen router, um den einzigen im haushalt vorhandenen rechner zu -nun ja- vernetzen. und damit's spaß macht, gleich per wlan. ich sparte mir also das ca. 2m lange kabel zwischen notebook und dsl-modem ein und bemerkte, daß ja meine dbox auch einen netzwerk-anschluß besaß. woohoo - kanäle zappen per browser! nie mehr die hände 20cm nach links zur fernbedienung bewegen müssen (außer zur lautstärkeregelung zu allen anderen dingen außer dem kanal-zapping). aber immerhin ein guter grund für einen router, nachträglich (kognitive dissonanz, anyone?).

ich kam also auf den geschmack - wieso nicht gleich noch das 1m lange kabel zwischen notebook und drucker durch ein unsichtbares kabel ersetzen? bluetooth mußte her. kaum 80 euro später und 1 woche ärmer hatte ich's schon so hinbekommen, daß mein rechner nicht mehr auf meinem mobiltelefon drucken und mein mobiltelefon nicht mehr über den drucker eine internetverbindung aufbauen wollte, sondern sich alle drei geräte so gut verstanden wie eine familie beim weihnachtsessen (man kann sich zwar nicht ausstehen, redet aber zur feier des tages ausnahmsweise miteinander).

(der eine familienteil beleuchtet jetzt übrigens permanent, d.h. nicht abschaltbar, meine wand mit einem angenehmen blau-ton. da hätte ich eine sternenhimmel- oder wenigstens uhrzeit-projektion ja doch origineller gefunden.)

vom erfolg beflügelt kam ich in stimmung: dsl 2000 mußte her. "wenn sie uns bis 31.5. online beauftragen, schenken wir ihnen bares geld", versprach mir die telekom t-com sinngemäß. man hatte aber offenbar mit leuten wie mir gerechnet, die den auftrag dann auch wirklich online erteilen wollen, und zwang mich mittels lustiger fehlermeldungen (und lautem lachen am anderen ende des webshops, aber vielleicht hab' ich mir das auch nur eingebildet) zur telefonischen beauftragung. nur vier hotline-telefonate später war (und bin) ich dann immerhin schonmal so weit, daß ich eine schriftliche auftragsbestätigung über eine änderung meines isdn-anschlusses bekommen habe. die ich zwar nicht wollte, jedenfalls nicht daß ich mich erinnern könnte, aber - man freut sich doch immer über post. ganz ehrlich.

latent demotiviert verschob ich also die klärung, was die nun für mich aktivierte "permanente rufnummernunterdrückung" wohl mit schnellem dsl zu tun haben könnte, auf nächste woche, und machte mich an das abenteuer pre-selection. woraufhin ich per post (juchhei!) bestätigt bekam, daß mein dsl-anschluß zum 19.5. umgestellt werden solle - i began to see a pattern. ich bin schon ganz gespannt, was ich nächsten monat machen muß, um einerseits die versprochenen gutschriften bei online-beauftragung nachträglich doch noch zu bekommen, während ich andererseits ("ab 1.6. erhältlich!") den anschluß gleich nochmal auf dsl 3000 umstellen lassen will - wahrscheinlich klappt das, indem ich die eingerichtete rufnummernunterdrückung wieder entfernen und danach erstmal einen nachsendeauftrag bei der post einrichten lasse.

aber was tut man nicht alles, um vom küchentisch aus (3 meter entfernt) mit dem notebook (50 minuten akku-laufzeit, 4 kg schwer) mit rasendem tempo (auf lahmen webservern) surfen zu können, während man auf dem drucker (0m von hier, 3m von küchentisch entfernt) "drahtlos" dinge ausdruckt. fortschritt macht spaß. ehrlich.

[und nächste woche erzähle ich dann vom großen stromausfall anno 1751 vor ein paar tagen. falls ich gute laune habe. habt ihr mich gehört, t-com?]

kritzelei

wenn man in (mit) genau der farbe (den dingen), in der man einen zettel (sein leben) beschriftet (erlebt verschwendet) hat, den zettel (das leben) ausmalt (auffüllt), verschwindet (tritt in den hintergrund) die beschriftung (die erfahrung) langsam (sehr langsam), geht im gekritzel (der neuen erfahrung) unter. allerdings sieht (fühlt) der zettel (das leben) (sich) dann auch unsauber (ekelhaft) aus (an).

option eins: zettel wegwerfen, neuen hernehmen. option zwei: die konturen der vorher weggeworfenen ehemals darüberliegenden zettel beim ausmalen genießen.

unmittelbarkeit

den regen spüren, (nur) bis man sich nicht mehr naß fühlt. das fenster offen lassen, bis man gerade nicht mehr friert. dinge nur so lange tun, wie man sie auch als solche wahrnimmt. hätte mir mal viel früher einfallen sollen, hätte mir viel ärger erspart, aber ich hätte wohl auch mit dem rauchen anfangen müssen.