das mit den richtungen

handkes "das gewicht der welt" hätte ich ja nur zu gern (natürlich nicht zu gern, sprachklugscheißerei galore - das ist ja ähnlich beknackt ist wie das affirmativ-smalltalkende "aber nicht zu kurz, ja?" beim friseur) mal in die finger bekommen, als ich noch keine weblogs kannte.
(geht das als argument für's klonen durch? je einmal jährlich eine kopie von sich anfertigen lassen für experimente, was-wäre-wenn-geschichten? intellektueller setzkasten? bruder, zeig' mir, wie ich denken würde?)

// schlafen aus pflichtbewußtsein.

auf dem marmorkuchen / (piezo) / wer mir folgen kann, der gehe bitte voraus

"wir sahen finstere bilder im alten rauch, und dennoch lebte eine neue zuversicht in uns. wo bringt der morgen rat? und schon die wiederkehr des lichtes nach dieser langen nacht erschien uns unnahbar."

what a difference a day makes. 0237 uhr, der karottensaft korkt. nach dem öffnen cool bleiben und rasch .. egal, wer 2005 noch das wort "rasch" verwendet, kann kein schlechter global player sein. auch wenn der karottensaft eben jetzt schon müffelt. imperialistenbrause statt dessen, damit ich auch morgen noch kraftvoll aufstoßen kann. morgendliches rülpsen, das aufstoßgebet der hippen jugend von - bingo! - morgen. für dich schwenk' ich doch sogar die crema vom tassenrand, mein schatz. meine dame, ich bin scharf auf ihnen. (albtraum ist ja auch so ein ambivalentschreibwaise. legitim laut konrad d., aber gar förchterlich anzusehen. ein wort mit einem pickel auf der nase, der einen anschreit: los', drück' mich! geträumt wird gefälligst von alpen, jedenfalls.) als kind dachte ich immer, feierland läge kurz vor dem südpol. in meiner vorstellung eine mischung aus takatuka und karneval in rio (damals noch ohne samba-titten, eher die cowboy-indianer-karnevariante eben - womit wir wieder beim alptraum wären). alptruistisch, herrlich. spannung durch druck. (file under "die zeitschrift, die ich irgendwann mal herausgebe, soll katalysander heißen".)

so, liebe kinder und abstehohrige - was wollte uns der nichtganzdichter damit sagen?

(in jedem dritten ei mindestens 0 überraschungen und bis zu 19 paar schnürsenkel garantiert.)

der spülmaschinenzustand als produktivitätsanzeiger

geschirr, besteck und tassen sauber gespült im schrank, spülmaschine praktisch leer: zuviel zeit für kücheninstandhaltung vorhanden, anderweitige produktivität gegen null gehend, lern-/klausur-effekt praktisch null. aber die wohnung im topzustand.

saubertellervorrat im schrank geht gegen null, geruchausdünstung beim öffnen der eigentlich startklaren spülmaschine deutlich in richtung curry-reis und asia-saucen sowie salami-tomate-peperoni gehend: produktivität vorhanden, aber an der unterstmöglichen grenze - ablenkung vom schlechten gewissen durch regelmäßiges abendessen vom lieferservice. zu erwartende gewichtszunahme mittelhoch, lern-/klausur-effekt noch suboptimal.

alle potentiellen kaffeetassen dreckig und auf die heilige spülung in der maschine wartend, diese aber im erdgeschossigen bereich noch unbetellert und unbesteckt, daher noch ohne starterlaubnis: produktivität galore, außerdem diät und koffeingewöhnung als nebeneffekt. lern-/prüfungs-/klausur-phase optimal genutzt.

avant-gardé.

beim rumstreunen durch hinterblogging manchmal das gefühl, in 25 jahren diesen ganzen quatsch in schulen und strömungen eingeteilt zu sehen. die frühe antviller schule, die hamburg-businessliteraten, die späte subbloggarde, der klassische weirdo-visionarismus. sowas eben.
journalistenausbildung 2032, vergleichende literaturwissenschaft: webloggen als doppelt-artikulierte journalismus-subkultur erklären können, vergleiche zu ausbildungen von subkulturen bzw. jugendkulturen ziehen können, klassifizierung verschiedener aktueller journalismus-stile anhand ihrer weblogwurzeln, einordnung sprachlicher besonderheiten zu ihren jeweiligen begründern (und webloggern).

doch, ich glaube, das erleb' ich vielleicht noch.

(ihr sagt mir bescheid, wenn ihr 2032 im unterricht diesen text irgendwo auf archive.org findet und ihn im unterricht verwendet? dankesehr.)