neuer sand für den mini-spielplatz im hof, also großbaustellen-lärm seit halb acht früh, bzw. heute dann wohl kein kinder-, sondern bagger-geschrei zum aufwachen. noch be-pyjama-t, mit dem kaffeepott in der hand, auf dem sonnigen balkon stehen und aus dem fünften stock den kleinen baumaschinchen unten beim schuften zusehen: hat was angenehm beruhigendes, meditatives, kontemplatives. the zen of spielplatzspotting. empfehlenswert.

(überhaupt, öfter mal anhalten und wahrnehmen: vorsatz für diesen sommer.)

revolutionöse geschäfts- bzw. produkt-idee ausgeheckt, vorhin smalltalkend während des tofucurrys mit reis: eine gläserne eckbadewanne, mit aquarium in den seitenwänden, whirlpool-funktion, (von innen/unten) beleucht- und beheizbar und optionaler polsterung seitlich/innen auf nackenhöhe. detailplanung dann wieder verworfen, weil: gibt's ja sicher wieder schon. außerdem kam dann gerade das dessert.

(abgelenktwerden durch servicepersonallächeln -- was die volkswirtschaft deswegen wohl schon für einbußen hinnehmen mußte, im lauf der jahre?)

blogsnow lebt übrigens wieder.

(das ich -- wo ich hier gerade schon so im redeschwall bin -- früher ja gedanklich immer falsch als blog-snow statt blogs-now geparst hatte. die vielen kleinen einträge, also schneeflocken, die auf die vielen kleinen blogs herunter.. was heruntern schneeflocken eigentlich? fallen? segeln? schlumpfen? ah, ich hab's: krachen. also: die vielen schneeflöckchen, die auf die kleinen blögchen (es lebe der diminutiv!) links herunterkrachen und dabei .. nun gut, ich hab' mich in den metaphern verheddert. und das stocknüchtern.)

schönster satz seit langem an der blogbar:

(..) weil man ahnt, dass man als werbegimpel vielleicht doch nicht allgemein als heilsbringer betrachtet wird, sondern als hanswurst.

heute/vorhin ja auch schon wieder ein "angebot", also eine email, eines marketing-spinners bekommen, der mich "für eine zusammenarbeit gewinnen" und mich (!) "als werbeträger positionieren" wollte. und wo man in jedem satz, in jedem dahingeschluderten rechtschreibfehler, in jeder "der blog"-deppenformulierung spürte, daß sich der autor weder mit dieser site auseinandergesetzt hat noch mit dem wesen, das weblogs eigentlich ausmachen (oder zumindest mal ausgemacht haben und es in der oben verlinkten "subkultur" noch munter tun). dazu eine portion dieses ach-so-kollegialen duzens, we are family und-so-weiter, verquirlte bullshit-bingo-neologismen, also all das, worüber man von einem gesunddenkenden menschen je nach tagesform entweder angespuckt oder doch wenigstens ausgelacht wird.

bin mir nicht sicher, ob mich das alles wirklich (noch) traurig macht. mittlerweile fühl' ich mich sehr wohl hier in meiner subkultur. laß' die da oben doch twittern, die schlipsträger und die schmierigen bannerplatz-verkäufer. zum verarschen taugen sie allemal.

glückskekse zwonull

neues aus der metroprovinz: das hier im erdgeschoß ansässige "massagestudio" bietet neuerdings offenbar auch "hellsichtiges kartenlegen zu vernünftigen festpreisen" (also 20€) an, laut eines selbstgedruckten (-- zu meiner zeit nannte man sowas noch coreldraw-vorlage, also die din-a4-entsprechnung zum synthie-preset gewissermaßen, jedenfalls --) und in klarsichtfolie gezwängten aushangs direkt neben der handgeschriebenen öffnungszeitenübersicht. schon immer gewesen, der laden: ein faszinosum. kein schweinkram einerseits, keine kassenzulassung andererseits, daher wohl günstig/billig und irgendwo zwischen esoterischem handauflegen und aromatherapie angesiedelt. trotzdem nie kundschaft.
wenn ich daran vorbeilaufe, sitzt fast immer eine gelangweilte, bunte-/gala-lesende, latent moppelige dame vom typ "lexus-fahrende russin" auf dem sofa im fenster, der man in der tat -- dank astro-tv-vorbildung -- auch eher kartenlegen als rückenmassagen zutraut. zumal die im fenster gleich neben den räucherstäbchen stehende winkekatze entweder auch keine hoffnung mehr für das florieren (die floration?) des unternehmens sieht oder doch zumindest seit wochen mit unausgewechselter batterie ganz unwinkig vor sich hin starrt.

sobald die "betriebsferien" rum sind, muß ich unbedingt mal 20 euro verprassen. (wenn schon vielleicht nicht aus nächstenliebe bzw. mitleid, dann doch wenigstens aus neugierde und langeweile. wer braucht da noch questico, wenn die halbseidenen gestalten schon im eigenen haus, äh, hausen? eben.)

diese jedes mal wieder auf's neue irritierende nonameigkeit der kräuterbutter von (und zu) pizzalieferservice-pizzabrötchen. (da reicht eine silberne unbedruckte verpackungsfolie also schon als bruch oder störung, in einer mit logos vollgepflasterten welt. wenn das zeug dann wenigstens schmecken würde, man könnte es direkt unter "kulturoptimismus" ablegen.)

ka-pi-tu-la-tion.

wenn mir vor 4 jahren jemand erzählt hätte, daß ich den neuen alben von tocotronic und interpol (ausgerechnet!) so sehr entgegenfiebere, hätte ich ihn auch für wahnsinnig gehalten. im zweifel zählt aber immer das "alter->weisheit"-argument, klar.

(auch so ein blogger-ding: erklärt man sich, und wenn ja, warum nicht?, für wochenlange schreibabstinenz? und bei wem, vor allem? ist das dann nicht seit ende 2003 auch mal durch, all dieses "für die leser schreiben"? oder ist das nur wieder dogmatisch in der anderen richtung, sich einen scheiß drum zu kümmern, ob man "leser" hat? oder wofür und weswegen man eigentlich schreibt, das reflexionsding, warum gerät man da beim nachdenken immer so schnell in rekursionsschlamassel?)

duplo gibt's jetzt übrigens auch in zartbitter.