und dann:

kippt’s.

klammerauf -- die ganze versuchsanordnung - weil man sich bei der abschätzung der resonanzfrequenz doch ein wenig übernommen hatte, übermütig wurde in sachen -oho!- reflexion, also der kognitiven. beim rantasten. und so oder so (gehören ja immer zwei dazu, sogar in englischer aussprache): der "resonanzkatastrophe" ist’s halt egal, aus wie vielen überlagerten schwingungen sie das system an die grenze gebracht hat. selbstwahrnehmung als konstruktive interferenz, und knappmanisches lachen angesichts all der semantischen parallelen, wie immer schon, und: wie man sich danach bei taktiken und kognitiver dissonanz ertappt, bei rechtfertigung in alle drei richtungen, und beim reboot und beim vor allem viel genaueren justieren der parameter, bei strategien gegen die welt und gegen sich selbst. und wie unwissenschaftlich einem das alles vorkommt, zuerst, bevor man endlich bemerkt, dass routine und gefühl und subtext nicht per se unwissenschaftlich sind, sondern next level shit, also geradezu hochprofessionell und elegant in der ganzen subtilität. wie autofahrenkönnen. dass die verkopfung zu verherzung führt und eigentlich längst voraussetzung war und ist. hilft dann auch nicht weiter bei der überlegung, wie’s weitergeht mit dem peer review, aber for what it’s worth: aha, so ist das also, und so war das also. fuck, i need a brake. klammerzu.

die updates wurden installiert.

man "denkt (und ist) wagemutig, indem man sich überfordert", hab’ ich (vermutlich auch bei monika rinck, wo sonst) gelesen. und wenn die geschichten im kopf nicht mehr überfordern, sondern angemessen sind und klar, all die gedanken an encounters und kontrollverlust und an das was sein kann und sollte, an sonntage (nur sonntage), und an nähe (statt allem) und körper (statt kopf) und an nahbarkeit und intimacy (nicht: intimität, denn wenigstens sprachlich braucht’s dann eben mittelbarkeit, in a way), prollformuliert also an sex&sau und verlangen&benutzen, aktiv wie passiv, an hingabe und aufgabe, an das ganze potential, an das was kommt, aus dem heraus, was war:

(so under the brine, so vacant and kind, so out of our minds, we were so vacant)

.. dann ist das alles so logisch intensiv, und geht ja nicht mehr weg. wagemutiger sein, sich überfordern, vielleicht so, nämlich: aus dem teenieromantik-ding (lyrisch wie kognitiv, das ganze geblogge und getexte und gedenke und zuckrige) in etwas greifbareres verwandeln. aus der ironie einen guten zynismus machen: die unmachbarkeit neu denken, kühnheit trainieren, unerschrockener sein, vermessener und abenteuerlustiger. dinge meinen statt sagen, weil sie aus dem gleichen anlass heraus kommen, den gleichen ursprung haben wie die geschichten und fantasien, die dadurch ja nicht an bedeutung verlieren. im gegenteil.

starten sie den computer jetzt neu, um die installation der updates abzuschließen.

knüller ist auch nur ein komparativ

der wille und drang, spuren zu hinterlassen - als artefakt in einen (anderen) kontext zu rutschen, für eine erregung fremder synapsen zu sorgen, anfang einer kettenreaktion sein zu wollen, ganz egal welchen ausmaßes - dieses "teil von etwas neuem sein wollen" als grundlegender antrieb, als geradezu dem leben (und: leben, als verb) angemessener trieb, dieser aspekt von selbst-erhaltung über etwas vergängliches hinaus, oder überhaupt alle spuren, andeutungen, wegweiser, richtungen, zerfaserungen, verkettungen, die man so aufbaut und deren teil man ist und die teil von einem sind und eben auch teil von allen, allem anderen, das durch spuren entstehende GEFLECHT, die dabei mitschwingende originalität, die verflechtung, ..

-- (hier gern mal kurz luft holen und das hirn entwirren, weil noch immer kein prädikat auftauchte) --

dieser wunsch, spuren zu hinterlassen, völlig egal ob es knutschflecke sind oder testamente, ob es aufgeplatzt-blutende lippen oder einzelne haare an kopfkissen sind, ob seifenblasen nach dem verplatzen eben doch noch da sind und im boden versickern, dadurch aber ja nicht nie dagewesen sind - spuren also, die man un- & -terbewusst der welt aufdrückt:

herz statt haken
(holzmarkt)

die (ah, endlich, ein prädikat ..) ERKENNT man dann plötzlich nicht nur an sich selbst (dort ja offensichtlich), sondern auch bei anderen wieder. und sei’s der rabe, der hasengleich über die straße hüpft und damit zum individuellen "meme" des tages wird, seien’s die sprayherzen für eine bessere welt, die hundescheisse am schuh oder die pfützen, durch die man mit "huii!"-geräusch braust, saust, düst, seien es die erinnerungen an nacht+nebel oder an nähe+nahbarkeit, an gleichklang und wollen und an glühwein+glühkörper:

das ist dann nämlich der ganze abfuck, der einem gelassenheit, geradezu latente zufriedenheit, oder wenigstens und immerhin lässigkeit ins herz pusht, massiv und arg und fest und überraschend und intensiv. der feedback-loop, der einen zu einem anderen menschen macht. in so herbsts wie diesem gerade.

klammerauf:

there's nothing true and nothing's real
but i remember one clear feel
warm beneath your gentle company
while i lay dying upon some bed
i hope that you remember this
the only one i want to see is you

klammerzu.

irritationen von dir

und das, was badiou die "konstruktion" von liebe nennt - also nicht (und im gegensatz zu) der erfahrung oder wahrnehmung, denn letztere sind ja "kontaminiert" mit assoziationen, und liebe ist da bei ihm eher ein "gründungsakt", weil "zwei subjekte in ihrer verschiedenheit auf die gleiche welt schauen" (man kann beim lesen spüren, wie das licht angeht, übrigens) - diese konstruktion also, ganz im dienste der erzählbarkeit ("meinten sie 'prosaische verdichtung'?"), ist eben der punkt, der nicht nur zeitlicher, sondern auch inhaltlicher anlass ist für herbst und kopf und für neuköllner nächte und spätiweißwein und blicke, wo’s ja nicht mal um liebe geht sondern um so eine art empathie der welt gegenüber. dass man sich nicht nur passiert ist, sondern passiert, und den füllfederhalter reaktiviert und die finger warm bleiben, aus gründen, und dass man sich für wagemutig hält, dass die "ideologiefreie" (zitat irgendwer) version von rockmyworld entsteht. erregungskurven. wenn man die augenhöhe akzeptiert und verstanden hat zwischen sich und nichtsich, wenn die überforderung zur forderung wird, wenn das ereignis kein zeitpunkt ist, sondern ein geschehen, eine irritation, ein anlass: dann, alles.