relationship goals

warum ich the kills immer mit den raveonettes verbinde, vom klanglichen mal abgesehen (und da wäre es auch ’ne steile, maximal anekdotische, these), ist diese LÄSSIGE abgefucktheit, glaube ich, die ich tatsächlich bewundere, das abprallpotential bei gleichzeitigig arger emotionalität. also eine coolness, die nicht auf ignoranz, sondern auf reflektiertheit basiert. kaum zynismus, viel elasti-egali-zität. does that make sense? gibt’s da nicht sogar einen exakteren begriff dafür?

(wenn ich mal groß werde und ordentlich stimmige texte über musik schreiben kann, vielleicht, kann ich das bestimmt auch in einem kulturhistorischen oder sogar musiksoziologischen zusammenhang artikulieren anstatt nur hier so rum-zu-emo-en, aber ihr kennt mich ja und wisst hoffentlich deswegen schon wie ich’s meine.)

i saw it you and me in time part
i get a shiver from broken hearts
i like the sun where it don't shine
i make it hard on anyone

- undsoweiter, antworten die anderen beiden darauf jedenfalls. und ich weiß, dass sugar baby auch "nur" ein cover ist, shut up, who cares.

vorhin bei rewe gesehen: choco crossies gibt’s jetzt allen ernstes auch als "crunchy balls", und -natürlich, weil 2021- "NUR FÜR EINE BEGRENZTE ZEIT", hätte mich nicht mal mehr gewundert, wenn noch ein"jetzt zugreifen!"-cta-banner auf der packung gewesen wäre. die welt ist doomed. in vollmilch.

ostern ist vorbei, ich brauch’ dringend eine sonnenbrille.

und nun die ziehung der ottozahlen

in regierungsviertelnähe steht -knapp vor meiner dort geparkten karre- der camper mit den "infoflyern" der querdenker im fenster und seitlich großer "notstandsgesetze beenden!"-aufschrift, daneben ein paar als hippies gelesene mutmaßliche schwaben. vermutlich gehört der versprengt/allein vor dem kanzleramt mit laminiertem "lasst unsere kinder frei!"-schildchen stehende vierttagebartträger auch zur sippe, die ich zugegebenermaßen sehr diskussionsunwillig (meinerseits) nur für’s eigene kuriositätenkabinett fotografiere. meinen dabei subtil ausgestreckten mittelfinger hinter dem smartphone scheinen sie bemerkt zu haben, meine ohren -trotz stattlicher größe und abstehung- offenbar nicht, während ich also noch an mein auto gelehnt tippe, speichere, no- und sor-tiere, lausche ich bezeichnungen wie "ah, aufkleber von 'die partei', so einer ist das", "der wird sich noch wundern", "guck dir doch nur mal die klamotten an" und bemitleide ein wenig die tragik ihrer als beleidigung gemeinten whatsapp-subtilität. das ist dann auch der moment, in dem ich mich frage, ob ich wirklich "besser" bin als die schwurbelspacken, wo ich doch nur silently judgend dokumentiere und poste und ja längst auch keine energie mehr übrig habe für weltverbesserung, was esoterik und ähnlichen quatsch angeht. zwei minuten später auf dem heimweg fällt’s mir dann aber ein: doch, selbstverständlich bin ich das.

morgen war die frage

und wenn dann eines tages herauskommt, dass cbd gar nicht über einen placebo-effekt hinaus wirkt, werden wir zu ähnlichartigen schwurblern mutieren wie jene, über die wir uns in anderen bereichen noch lustig machen, fair enough - bis dahin, jedoch, genießen wir es, alkoholfrei beschwipst zu sein, zu träumen als gäb’s keinen vormittag, und von schmerzen und irrsinn und wachheit abgelenkt zu sein anstatt sie aushalten zu müssen, ertragen zu müssen. waren wir zu anfang noch skeptisch und ein singular (gewesen, weil plusquamultra), haben wir den ersten test noch abgebrochen nach wenigen tagen, dachten wir zu beginn, man "müsse" wohl dran glauben um eine wirkung zu spüren, haben wir’s in der zweiten runde einfach (as if) weniger ernst genommen und weniger beipackzettelig, das aber natürlich auch, weil der ratschlag dann von jemand anderem kam. dann funktionierte das nämlich wie beim verlieben oder beim lernen, wie beim autofahren oder beim sex: je beiläufiger, umso lässiger, desto geiler. und dann kapierten wir irgendwann auch, dass wir diesen plural und das präteritum nur aus affektiertheit verwende und vor allem, dass ich vielleicht drauf achten sollte, soll, werde, nicht zu viel bock zu bekommen auf all die mittelbarkeit und die fluffizität sowohl im traumtagebuch-wording als auch beim masturbieren oder im tagsüber-denken und der ganzen inspiration zum leben (substantiv, nicht verb). will sagen (werde sagen wollen, will gesagt haben werden): dieser kleine schuss egalheit ist’s, glaube ich, der in allen bereichen ganz gut tut, gerade jetzt.