ich hab’ keine worte mehr / melodien zieh’n vor mir her
(ein gedanke der gefällt / ist dass die liebe zu dir hält)
vintage youth berlin :: team anti
ich hab’ keine worte mehr / melodien zieh’n vor mir her
(ein gedanke der gefällt / ist dass die liebe zu dir hält)
die anzahl stunden, die ich pro woche schlafe, kann ich aufsummiert an rund 4 händen abzählen, also an deren fingern immerhin, nicht an händen, das wäre schon ein bisschen zu arg, okay ich komm’ nochmal rein: offenbar nennt man das, was ich seit über 48 lebensjahren als selbstverständlich kenne, "masking", und wie so vieles andere, das ich ein quasikomplettes leben lang für selbstverständlich gehalten hatte (dinge sortieren müssen, von gleichzeitigkeit überfordert sein, nichtschlafenkönnen solang der kopf noch an ist (und der ist halt immer an, because fuckyou that’s why), dergleichen), bin ich mir noch nicht ganz sicher, was mir jetzt die erkenntnis darüber hilft, dass das alles "bezeichnungen" hat und symptom ist für sachen und spektren und all die ganzen psycho-trendsportarten, mit denen instagram voll ist, sobald man nur 3x am tag irgendeine adhs-meme-page geliked hat. babysteps into wasnochgleich? ignorance is bliss, aber nonignorance ist halt auch keine option, zwickmühle meines lebens nicht nur im egozentrischen.
diese anzahl stunden also, die ich schlafe, wenn ich denn mal schlafe dank halbmond/schlafsterne-tabletten oder sehr viel schnaps oder bretazenil/rilmazafone/rivotril, bewegt sich nun also trotz all ~dem~ (wildes gestikulieren) im echt zu niedrigen bereich, meint mein körper (haha! körper! 🥴) und solang ich den off-switch für mein hirn nicht finde, das nachts um halb vier beschließt ungelöste sorgen aus der spätpubertären emophase nochmal GRÜNDLICH zu analysieren, während es nebenbei listen für meinen mich täglichen gebrauch (also: zähneputzen, einkaufen, laufen, ..) schreibt (nicht im übertragenen sinn, sondern: ich habe und führe listen, schriftlich, über all diese dinge, tabellen, datenbanken, abteilungen, synapsen hauptberuflich) und AUCH nebenbei reddit doomscrollt zwecks möchtegerneskapismus und AUCH NOCH nebenbei sarkastisch sich, also mich, auslacht, weil "schlafhygiene" und "haben sie’s schon mal mit holunderblütentee versucht?" oder "guten tag, ich hätte gern die schwerste gewichtsdecke, die sie haben"-dialoge, man kennt’s, und AUCH NEBENBEI überhaupt mono- und dia-loge für’s leben probt, telefongespräche einübt wie kleine theaterstücke, selbstgespräche testet als hätte ich mir was zu beweisen in permanenz, während es sich sorgt um, naja, alles?, selbstzüglichkeiten entdeckt in der welt, und auch während es dann noch GLEICHZEITIG über den kognitiven anblick von außen auf mich wie ich so daliege und aus gedankenmachen bestehe ins manische kichern gerät, rekursion gewissermaßen und wenn ich jetzt nicht gleich mal mit diesem "denken" aufhöre what if: (..)
während all das also 25⁄7 passiert, beim liegen, im sitzen, zum einkaufen, trotz wandern, während knutschen, statt genießen, beim arbeiten, während sex, zeitgleich zu unterhaltungen, auf reisen, beim vermissen - schreibe ich quatsch wie diesen hier auf ohne dass er "helfen" würde, aber wobei auch, und haben sie’s schon mit meditieren versucht?, progressive muskelentspannung?, haben wir noch peps?, nein, gar keins mehr?, guten tag, ich würde gern mit ihnen über gottimhimmelichdrehdurch sprechen: hockey puck, rattlesnake, monkey, monkey, underpants.
sorrow waited, sorrow won, man masturbiert auf erinnerungsartefakte und bemerkt dabei nicht dass das alles längst vergangenheit ist und eben NUR noch im kopf passiert, dass das ganze denken vielleicht nur ein sehnen ist, ein selbsttäuschen, ein denanschlussverpassthaben. prokrastinieren als ein kognitives anlaufnehmen, trainieren wollen, aber den wettkampf längst aus den augen verloren haben. es geht nicht mehr um’s schlafen, es geht um’s analysieren des nichtschlafens, und es geht nicht um den moment, es geht um alles zuvor und hinterher und was sein könnte. vielleicht ist das mit dem eskapismus ja auch so ein rekursionsding: ich lenke mich davon ab, wie ich versuche, mich von mir abzulenken, und heidewitzka der satz passt in all seiner unkonkretheit ja sogar auf andere lebenslagen von verliebtheit bis nahostkonflikt.
ich erinnere mich an den "hochbegabungs"-verdacht aus meiner kindheit und dass ich damals schon nicht wusste was ~daran~ denn bitte eine begabung sein soll viel auf einmal denken zu können, und ich versteh’s heute immer noch nicht, auch nicht wenn das viele denken jetzt einen wikipedia-eintrag hat und es memepages dazu gibt. müde, multidimensional.
irgendwo (citation needed) hatte ich neulich die bezeichnung "well it’s good but i’m not possessed" gelesen über einen song, und seitdem kategorisiert mein hirn songs in jene, von denen es possessed ist und jene andere, die nur irgendwie "gut" sind - weil possessed es so gut ausdrückt, wie einen manche tracks kriegen, an den eiern, also am herz, aber das ist dann ja das gleiche, packen, bzw. wie es jemand mal über moneybrother (remember?) formulierte: er hat mein herz blutig massiert. songs, die einen (lies: mich) so sehr, so intensiv, so arg vereinnahmen, dass man schon beim ersten hören ahnt, sie wären schon immer teil von einem (lies: mir) gewesen, das aber erst nach dem zehnten so bemerkt und nach dem hundertsten in worte fassen kann. wenn einen die melodie, das setting, das hörgefühl beim einkaufen und im schlaf und während der arbeit und während anderer musik verfolgt und man es mit einer kurzen entziehungskur versucht und ein paar wochen später doch wieder dabei landet. (erstmals übrigens: die OG tetris-melodie, gameboy classic. aber okay, lang her.)
worauf ich hinaus will: das gibt’s offenbar auch bei, mit, zwischen menschen, und ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von dieser erkenntnis halte, gerade wenn’s ums davon-wegkommen geht, um den entzug, weil man sonst wahnsinnig würde, die selbstschutzmauer, wenn und sobald man nicht MUSIK als kulturgut aus einem hirn wegsperren möchte weil da NUR NOCH dieser eine track, diese person, existiert, but then again: diese person halt. perfektion, possession, vollkommenheit.
in diesen kurzen rationalen momenten, also denen mit abstand, von dem track oder dem menschen: easy, war ’ne schöne zeit, let’s move on, because gesünder und COME.ON. now, aber es sind halt nicht alles nur rationale momente und in den schwachen ist der song dann auf einmal zurück und der mensch war ja auch nie weg und aus possession wird verzeiflung angesichts der gesamtheit, der totalität. die man anfangs noch cute und romantisch fand. und es ist immer noch cute und romantisch. aber auch literally zum kotzen und please someone give me ablenkung from my mind, flennend, not knowing ob’s ein gutes oder ein schlimmes flennen ist.
welt, ey. also ich. eines tages werd’ ich vielleicht mal schlau draus.