u+21ad

die kunst besteht ja nicht im satz "zum hier-essen, bitte" an der rewe-kasse an sich, sondern darin, beim artikulieren so ernst zu bleiben, dass man sich die normalheit selbst abnimmt. die ausnahme nicht (mehr) als ausnahme anzuerkennen. das aufgehen, der aufgang, die aufgehung .. in der rolle - als lebensziel, als haltungsziel. was man halt von, aus, durch spätestens reservoir dogs hätte lernen können, sollen, müssen: das alibi muss so glaubhaft sein, dass man sich selbst damit verarschen könnte (und: es eben nicht bemerkt), selbsttäuschung, die NUR (ja, in großbuchstaben) dann eine ist, wenn man den zweck vergisst.

selbstaufgabe: meta lernen in den (einen) tunnel zu kommen. nur die taktik lernen, die strategie, die herangehensweise, nicht (mehr) den inhalt, /den/ wiederum nicht "lernen" (dürfen), ihn sich nicht glauben (müssen), sondern mit völligster selbstverständlichkeit aus sich heraus .. spüren. zack, da isser. die komplette totale selbstaufgabe, nur dann ist’s .. "von herzen", wie es die apothekerzeitung nennen würde. als motorisches gedächtnis der synapsen.

oder banaler: solang ich noch drüber schreibe, ist’s blasierter quatsch und pubertäre emo-artikulation, this much i kow, aber - schreiben ist training, furchenbildung, routinenbaustelle. wait for it (i know i do, trotz meines biblischen alters).

(frank, geht’s dir gut?)

u+1f587

und überhaupt, auch - NICHTS geht ja mehr wenn man sich (respektive: die masche) erst mal durchschaut hat (anekdotische beispiele aus dem therapiealltag bitte selbst dazudichten, fußnote placebo aber auch "sorry, ich bin zu klug für diesen quatsch", rest hausaufgabe), klar. aber darum ist das mit dem verliebtsein ja auch so super, weil selten, weil unerwartet, weil neu, und andersrum ähnlich: nichts "bekanntes" kann mehr zu liebe führen, und wenn es das mal täte, dann hat man die bekanntheit missverstanden, also ich habe, und mich.

um’s überlisten geht es, und überlistenlassen, in der welt und ALLEM halt ungefähr so wie bei kitzeligkeit oder beim erschrecken - aber so gesehen sind dann auch enttäuschungen nur so ein wild ride, weil die täuschungen vorher funktioniert hatten, und ALLES andere hätte nur dazu geführt dass ich heute nicht hier (also: kognitiv) wäre. die frage, ob’s mir das wert war, die beantworte ich dann aber lieber doch noch nicht aus der durchschauung, aus dem verständnis, der trennung heraus, weil: gleiches problem im hirn, nur meta.

(ist das jetzt etwa das, wodurch ich bald wahnsinnig werde? dann brauch’ ich vielleicht doch noch eine knackigere formulierung als "hier ruht frank, der immer alles kapiert hat" für den grabstein.)

u+338b / u+1dd2

als wäre alles in wartestellung, auf abruf gewissermaßen, mit einem schuss lethargie-demut und enttäuschung - also eher realismus, pragmat..pragmazi..prag.. also: abgefuckter vernunft dazu (ja, der genitiv funktioniert trotz allem noch): kurz nach dem großen c fing das an, vermutlich an einem valentinstag, das mit der selbsttäuschung. bath robe days seit über zwei jahren, so eine phase, in der ein delay zwischen "ich bin" und "ich sollte" entsteht, dem man sich aber erst hinterher bewusst wird, und "man" ist natürlich "ich", und das ganze ist natürlich emotional gemeint. man wäre gern, aber will halt nicht, und hinterher wäre man gern gewesen, aber hätte nicht wollen, und eigentlich will man ja auch nicht wollen, sondern nur in den kurzen rationalen (pragma.. dings) phasen ahnt man: hätte ich mehr abstand von mir, würd’ ich mich auslachen, heute jedoch nicht, als steckt’ ich tief drin in der meta-schleife und lach’ mich erst aus, wenn ich darüber weg bin, also nie.

"haben sie schon mal über einen burnout nachgedacht?" fragte mich mein arzt neulich, und ich erinnere mich zumindest daran im gleichen moment meinen gedanken immerhin so mittellustig zu finden diesen kontext für ein verkaufsgespräch zu halten, aber auch dass das (so zu "denken") halt so eine standupcomedy-masche ist und ich ja wohl echt besser bin als standupcomedia.. (geht murmelnd von der bühne ab) - moment, ich komm’ nochmal rein.

offenbar gibt es also auch emotionalen burnout, the things you learn, also ganz abgesehen von dem kitschbegriff, der als titel für "überarbeitung" bei linkedin herhalten darf, ist da noch der andere burnout, bei dem kopf und herz sich zu sehr reinhängen, zu sehr konzentrieren, zu arg sind und permanent auf 7 von 5 gedreht.  frei, das wollt ich sein, hat roland kaiser mal behauptet. und kaum sind zwei jahre rum, schon ahnt man, wäre man, also ich, nicht selbst subjekt der artikulation, dass das zwar vielleicht unter umständen alles NICHT MEHR GUT TUT, aber what are the alternatives?, und auch wenn sich das mit diesem "leben" so anfühlt wie ein lollapalooza-lineup auf jeder ebene, man (okay, ja, gut: ICH) kommt da halt nicht so einfach raus, denn das würde bedeuten ich hätte mich vor dieser zeit angelogen, und nicht nur mich. kann man mir folgen? nein? besser is’. it’s the rückgrat, stupid, und scheiß’ auf’s gemüt. also auf’s eigene.

ich zähle und notiere die drawbacks mit, grinse weil es kein besseres deutsches wort dafür gibt und weil ich zu listen und protokollen neige, aus notwehr vielleicht. könnte bücher füllen mit panikattacken und flennwochenenden seitdem, habe es auch, aber möchte halt eigentlich bücher füllen mit all dem rest, dem poetischen, dem eigentlichen, bis ich mich selbst nicht mehr kapiere. what’s the difference between a duck? - one of its legs are both the same. müde dad-jokes zur eigenen ablenkung, und gerade fällt mir auf dass dieser ganze selbstbezügliche quatsch hier ja nicht nur auf das passt, sondern auch auf jenes. auf aspekte und ausprägungen. aber halt vor allem auf die eine, der ich bald ein protokoll zum buch machen möchte, das rund 7000 seiten lang würde. sorrow waited sorrow won, wenn wir schon bei dadjokes sind, aber es ist halt auch null lustig, nur meta. wie alles.

keine gefühle nur leicht einen sitzen ("im zechernirwana unendlich rebenschoppen", jaja). someone to escape adulthood’s occasional sadness with, dachte ich, wäre das, wären wir, gewesen. jetzt aber: bath robe days. never gonna give you up, etc

die erde ist der schönste platz im all

montag war’s, der mond schien delle
n zu haben, als ein vage nur laut welle
nreiten konnte wegen dieses einen reims:
okay, ich komm’ frisch rein. gruß, heinz.

ich drehe durch und wende ltreppen,
tuste mich in die werkstatt schleppen
frag ich blöd nur für den reim.
genau wie auch: will ja nur heim,

mit subtext und auch ambigu
ität klar - i tät sogn,
durchschaubar bist, du kuh,
schlagen tut’s schon auf: den magen.

mit du ist ich gemeint, aber wem sag ich
das - die masche mit dem zeilenversatz
ist halt kitschig und sowieso schrecklich:
hau’ mir selbst schon vor den latz
(jaja).

zurück auf anfang, zum durchen drehen und auch winden.
hab vergessen, was ich sagen wollte. synapsen schwinden.
sinn für meta immer, klar.
was sagt die werkstatt - abholbar?

alles wurscht und das vierversig, strophen halt
wie sich’s ergibt, nur bäume vor lauter wald,
halt: andersrum war’s doch, ich remembere!
zumindest das. i know, ich novembere
sehr hart, und möcht mich schlagen für dies gedicht.
von vorn bis hinten zwecklos (nicht).