social bookmarking

hiermit melde ich patent, markenschutz, ideen-klau-vorbehalt und was es sonst noch so gibt an für "social bookmarking".

die situation war bisher: ein übervoller, mühvoll sortierter bookmark-folder. keine gescheite software, um das alles zu verwalten. wenn man mal was in unterordner gestopft hat, dann hat man's eh nur mit der volltextsuche in bookmark.htm wiedergefunden. alles doof.

die lösung: die adresse irgendwem schicken. per icq, per mail, in sein weblog posten, whatever. diese ganzen blöden kleinen "netten seiten", von denen man nie weiß, ob man ihre adresse nochmal braucht - all die werden in einem bekanntenkreis verteilt. wenn ich später nochmal was suche, dann kann ich mich immer daran erinnern, wen ich damals auf die betreffende seite aufmerksam gemacht habe, oder ich durchsuche meinen sent-ordner, oder dergleichen. überhaupt wird der sent-ordner nie wieder gelöscht, und die icq-history ist auch sehr wichtig.

jedenfalls halte ich das für ein relativ revolutionäres konzept. jawoll. und das [tm] auf "relativ revolutionär" hol' ich mir auch noch irgendwann.

mistviecher

ich weiß nicht recht, wieso ich diese mistviecher eigentlich als mistviecher bezeichne. wahrscheinlich bin ich einfach zu wenig tierfreund, um mich an einer in meinem zimmer wie besoffen stundenlang herumschwirrenden mücke erfreuen zu können. im gegenteil, diese kröten (also, metadingsbumsich gesprochen) gehen mir verdammt auf den senkel.

gibt's eigentlich eine erklärung dafür, wieso sich kurz nach öffnung der balkontür (sieht putzig aus, das wort - bal-kontür …) am morgen ungefähr 10 dieser drecksäcke in meiner zimmermitte versammeln, dort den rest des tages nichts besseres zu tun haben als in einem molekülähnlichen zustand um einen imaginären atomkern zu schwirren, immer ganz haargenau in zimmermitte? nein? oder vielleicht eine erklärung dafür, wieso die summbiester gegen abend urplötzlich alle verschwunden sind, ungefähr genauso schnell wie sie reingekommen sind, wahrscheinlich in irgendeine paralleldimension? auch nicht?

naja. faxen dicke. morgen kauf' ich paral. und wenn ich selbst dran ersticke.

mainstream

"ich hasse den mainstream. ich ersticke an seiner mittelmäßigkeit und berechenbarkeit. ein mann wie daniel johnston nimmt seine songs nur für sich selbst auf, und genau diese fast primitive integrität seiner arbeit halte ich für etwas wahres. es macht mir bewußt, was ich an der kunst ursprünglich einmal geliebt habe."

[ -- david bowie (hier zitiert aus dem spiegel.de-interview), letzte woche erstaunlich gut gelaunt zu gast bei harald schmidt, trotz dessen dämlicher fragen. ]

blindfisch

weit hinten, hinter den wortbergen, fern der länder vokalien und konsonantien leben die blindtexte. abgeschieden wohnen sie in buchstabhausen an der küste des semantik, eines großen sprachozeans. ein kleines bächlein namens duden fließt durch ihren ort und versorgt sie mit den nötigen regelialien. es ist ein paradiesmatisches land, in dem einem gebratene satzteile in den mund fliegen. nicht einmal von der allmächtigen interpunktion werden die blindtexte beherrscht - ein geradezu unorthographisches leben.

eines tages aber beschloß eine kleine zeile blindtext, ihr name war lorem ipsum, hinaus zu gehen in die weite grammatik. der große oxmox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen kommata, wilden fragezeichen und hinterhältigen semikoli, doch das blindtextchen ließ sich nicht beirren. es packte seine sieben versalien, schob sich sein initial in den gürtel und machte sich auf den weg.

als es die ersten hügel des kursivgebirges erklommen hatte, warf es einen letzten blick zurück auf die skyline seiner heimatstadt buchstabhausen, die headline von alphabetdorf und die subline seiner eigenen straße, der zeilengasse. wehmütig lief ihm eine rethorische frage über die wange, dann setzte es seinen weg fort.

unterwegs traf es eine copy. die copy warnte das blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben worden und alles, was von ihrem ursprung noch übrig wäre, sei das wort "und" und das blindtextchen solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres land zurückkehren.

doch alles gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte es nicht lange, bis ihm ein paar heimtückische werbetexter auflauerten, es mit longe und parole betrunken machten und es dann in ihre agentur schleppten, wo sie es für ihre projekte wieder und wieder mißbrauchten. und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen sie es immer noch.

[quelle unbekannt.]