dare tempo al tempo

manchmal diesen eindruck einer eigenartigen verbundenheit aller dinge (und es gibt sicher auch irgendeinen geistes- bzw. hyperwissenschaftlich klingenden ausdruck dafür, der auf "-ogisch" endet). synchronizität im nichtzeitlichen bedeutungsbereich, eher wohl eine mischung aus choreographie und sinn. wenn sich dinge oder situationen gut anfühlen, richtig anfühlen. und zwei wochen vorher im planetarischen biorhythmus noch das andere extrem, aus versehen ins paralleluniversum geraten, "irgendwas stimmt hier nicht", die luft schmeckt eigenartig, takt- (rhythmus, nicht anstand) -gefühlsverlust. mich stört schon seit jahren, das alles nicht wissentlich beeinflussen zu können, von der welt immer nur mitgeteilt zu bekommen, in was für einer phase sie gerade tickt. keine entscheidungsgewalt, kein mitspielendürfen, nur zusehen (allen anderen geht's zwar genauso, aber solcherlei argumentationen fand ich ja noch nie einleuchtend). [dirigierendürfen muß ja gar nicht mal sein. wenn ich nur wenigstens das metronom jedesmal frisch aufziehen dürfte.]

(zum ersten mal ja die psychotante damals verblüfft, als sie mir den aus den fingern gesaugten vergleich vorlegte, in dem ich im publikum eines eher schlechten konzerts sitzend angeblich nicht bemerken würde, daß ich die wahl habe. heimzugehen, oder zu bleiben. bullshit. genau darum geht's ja nicht. ich will nicht heimgehen, ich will auf die bühne rennen, mir ein instrument schnappen und das konzert besser machen. verdammte erziehung.)

weiß aber eigentlich auch gar nicht, wie ich gerade darauf komme.

aber wenigstens die anderen schreiben noch gut und viel.

deshalbwegen seit gerade eben nagelnd neu in dem rechtsseitigen dings hier, das andere menschen manchmal "blogroll" nennen (kurzbeschreibungen dazu bitte jeweils selbständig ausformulieren):

p
spruced*
treff
immer müde
undundund
german joys

alle sehr toll, lesenswert, beeindruckend und charmant jedenfalls. al-le. ich könnte ja jedesmal, wenn ich sowas lese und finde bzw. zeitlich-andersrum, so ein wenig zittern vor glück. wie diese kleinen anflüge (wer hat sich diesen begriff eigentlich ausgedacht?) von weltzufriedenheit, von understatement, von gespürter erlebter atmosphärischer coolness. das gefühlsgegenteil zu dem moment, an dem man die bild-zeitung am kiosk liegen sieht, quasi.

(ach, ihr. manchmal mag ich die menschen ja fast.)

-tent-

bin ich wirklich der erste, dem die geradezu charmante ähnlichkeit von "previous" und "precious" auffällt, die sich so anfühlt, als hätte der mensch, der sich damals die englische sprache ausgedacht hat, an dieser stelle "gnihihi!" gesagt?

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"da, wo ich herkomme, ist kaffee ja so eine art grundeigenschaft der gastlichkeit."

altern langweilt

früher war ja vieles besser. max headroom lief auf sat1, ruck zuck (mit werner schulze-erdel) auf tm3, um die "knusperwellen" von leicht & cross optisch als solche zu erkennen wurde deutlich weniger phantasie benötigt als heute, und die akkus eines durchschnittlichen gameboys (groß, grau, monochrom) hielten locker 10 bis 14 stunden durch. nicht daß es mich sonderlich stören würde, daß durchschnittliche kleinwagen heutzutage rund 250km/h fahren und daß baumarkttopfpflanzen mit wlan-features geliefert werden, aber ..

(fürchterlich offensiv-gelogen, diese satzteil vor dem "aber", meistens, oder?)

.. ich fühle mich da doch ein wenig meta-unwohl. darüber, daß mir solche gedanken in den kopf kommen, daß ich noch während des denkens "ich darf so nicht denken" -äh- denke, daß ich klinge wie meine eltern (die nie so jung waren wie ich mich jetzt alt fühle, wie mir gerade meine übriggebliebenen distinktionsbedürfnisfetzen schräg aus dem seitenhirn zubrüllen). daß ich mit nochnichtmaldreißig in gedanken klinge, wie ich mit gerademalzwanzig nicht dachte daß ich mit fastschonfünfzig klingen werden würden tätete (- futur dreieinhalb müßte das gerade gewesen sein). jünger werde aber nicht mal ich, und das einzige, was daran stören darf, kann, sollte, muß, ist doch immer nur wieder der kontrast zur eigenen erwartungshaltung. die verschwendete jugend ist eine subjektive (was die angelegenheit wahrlich nicht besser macht), und wenn einem sein spiegelbild nicht gefällt, liegt das leider nicht immer (sondern genaugenommen doch eher selten) am spiegel. irgendwann komm' ich dann vielleicht auch mal in ein alter, in dem ich das begreife.

(vielleicht sollte ich ja doch mal mit rauchen anfangen.)

u-bahn-mucke

die fast unerkenntlich auf einer verstimmten gitarre gespielte unplugged-version irgendeines joy-division-klassikers von einem netten herrn mit bierfahne laß' ich mir ja noch gefallen, für ein paar cent kleingeld. aber wenn zwei typen, nur ein paar stunden später, freitagabends in der u2 auf akkordeon und querflöte "my heart will go on" interpretieren -- in diesen momenten wird meine eigentlich vorhandene generelle liebe zu den urbanen features hier doch auf eine sehr harte probe gestellt.