kleine schönheits-op / pimp my blogsoftware

noch immer keine kommentarmöglichkeit (als default), noch immer keine kategorien: eigentlich hat sich hier vorn fast nichts geändert, außer neuen feed-adressen (siehe sidebar rechts unten) und - wahrscheinlich - noch ein paar bugs in der anfangs-/übergangsphase (fast "übergangsjacke" geschrieben, gerade noch die kurve bzw. taste gekriegt).
auch die brüste von argh! bleiben also silikonfrei, weil schon von natur aus wahnsinn. ein klein wenig fett wird noch an den schenkeln abgesaugt (suchfeld und archiv-selectbox), ein bißchen an der schminke optimiert (css), aber .. selbst die alten telefonnummern (permalinks) sind brav umgeleitet auf die neuen.

und eigentlich bräuchte ich jetzt erstmal urlaub.

staunste, was?

"der prozess unter vorsitz von landgerichtsdirektor duft begann am 9.2.1928 vor dem schwurgerichts des landgerichts ii in moabit. die empörte, aber auch sensationslüsternde öffentlichkeit verfolgte das verfahren gespannt. man fragte sich, wie es wohl um 'die jugend' steht, die sich betrinkt, raucht, viel zu früh sex hat und sich gegenseitig totschießt? wie führt man sie auf die tugendpfade des anstands und der moral zurück? journalisten und korrespondenten aus vielen europäischen ländern waren eigens angereist, einige kamen sogar aus japan und den usa. die zeitungen berichteten fast täglich in großer aufmachung und die lankwitzer nachrichten schrieben am 14.2.1928 von 'liebe in ihren schrankenlosen ausartungen'.

(…)

vor gericht ging es hoch her. nach einer auseinandersetzung mit dem richter legt pauls rechtsanwalt dr. dr. erich frey, der ohne honorar arbeitete, sein mandat nieder. paul krantz erlitt daraufhin einen nervenzusammenbruch. drei tage später nahm der staranwalt sein mandat wieder auf. er hatte seine kanzlei über dem café josty am potsdamer platz und war auch verteidiger des massenmörders haarmann. einer der gutachter war u.a. der sexualwissenschaftler magnus hirschfeld. er stufte krantz nicht als psychopath ein, aber als einen von der norm abweichender menschen."

dr. christian simon über die steglitzer schülertragödie von 1927
(pdf / seiten 34ff.).

google earth investigativ:

gebäude in hakenkreuzform, luftbild via google earth

silver strand, san diego bay (32° 40' 34" n / 117° 09' 28" w)

[update: nachdem hier doch so einige googlaristas aufschlagen .. das ding ist die sog. "naval amphibious base (nab) coronado" und wurde, laut einigen webforen, pre-ww2 erbaut. irgendwelche nazi-conspiracy-theories ("hitler was here") lassen sich damit also wohl nicht untermauern. wenn ich zufällig noch über irgendwelche neuen erkenntnisse stolpere, sag' ich bescheid. und außerdem - das hier.]

"gegen rechts" 2005

"nichtsdestotrotz wird es am samstag ab 11 uhr in der erfurter innenstadt einen protest gegen rechte gewalt geben. es werden trillerpfeifen verteilt, mit denen die neonazis aus der stadt vertrieben werden sollen. außerdem soll es allerlei infostände und so geben."

(aus einer rundmail kurz vor und anläßlich einer npd-demo in erfurt, vor ca. einer woche.)

ach, antifa. stricken gegen rechts, trillerpfeifen gegen den winter, müsliriegel gegen mundgeruch. man muß sich ja mittlerweile echt zusammenreißen, wenn man euch nicht laut auslachen ("und so") will. auf ein bierchen (alkoholfrei) am infostand.

heldenplatz // (kirlian camera & siderartica, 20050624, berga)

(daß einen "das leben" vom bloggen abhält, ist ja bekanntermaßen quatsch. wenn, dann eher schlechtes zeitmanagement. oder die tatsache, daß das leben nicht der eigenen erwartungshaltung entspricht. oder daß fast nur noch dinge passieren, über die man nichts schreiben kann, will, sollte.)

samstag früh nach einem der besten konzerte der letzten jahre quer durch thüringen nach hause gefahren. die fünf zugaben noch im hinterkopf, die bezaubernde sängerin vor dem geistigen auge, die beim merchandising gekaufte cd (zu hause schon im regal befindlich, aber eben nicht dabeigehabt, und zu guten momenten gehört nunmal ein guter soundtrack) im player, das großartige (u.a. auch weil unerwartete) konzert im bauch, die durchgeschwitzten klamotten am körper. nebelschwaden zum sich nähernden sonnenaufgang, die fenster unten, das gefühl unbezahlbar. quasi-religious experience, wenn man - nicht verkehrsbehindernd, weil auf der b175 sowieso sonst keiner unterwegs ist - freiwillig nur in gemäßigtem tempo durch die waldstückchen kurz vor dem arsch der welt fährt und dabei fields of sunset, k-pax oder dead zone in the sky hört, den nebel genießt, und gar nicht mehr anders kann als ganz leicht zu lächeln, weil es einer dieser momente ist, in denen alles paßt. so wie es gerade ist. und man sich überhaupt nicht dazu zwingen muß, den kopf frei zu bekommen, sondern der ganze mist, der sich da sonst so rumtreibt, sich freiwillig zurückhält und platz macht für's nachhauseschweben. um halb fünf dann am teufelstal vorbeikommen (mitropa is the new tank & rast) und anstatt der geplanten flasche wasser zum mitnehmen dann doch vollkommen unüberlegt (und dadurch perfekt) die drei rühreier mit schinken, tomaten und zwiebeln sowie einen großen pott kaffee bestellen - sich nach draußen auf die terrasse setzen und lächelnd den tag begrüßen. flirten mit dem sonnenaufgang, dabei immer noch kirlian-camera-songs summend und an "punk cola", italien, regen, noch mehr italien, das weiße hemd mit der schwarzen krawatte, kniehohe stiefel und "hotpants" und vor allem an das gänsehauterzeugend ehrlich aussehende lächeln (nicht "von der bühne herunter", sondern "ins publikum hinein", eher noch "zu jedem einzelnen im publikum") denken. und an italien. nahe dem hermsdorfer kreuz morgens um kurz vor fünf mit hochgelegten beinen, anklebendem hemd (selten waren hochgekrempelte ärmel so angebracht), leckerem rührei und einer ganz eigenartigen inneren zufriedenheit verbringen, von der ich schon fast nicht mehr wußte, daß sie existiert. man sollte täglich in ehrfurcht niederknien vor dem, was musik manchmal auszulösen in der lage ist.

(solche einträge dann nicht in absätze unterteilen wollen, weil es sich einfach nicht gut anfühlen würde.)

nächste woche kündige ich meine wohnung. und es fühlt sich toll an.

[update: konzertbilder.]
[nochmal update: mehr konzertbilder.]

die kleinen momente der musikgeschichte

diese paar sekunden anfang des songs, in denen ich mir nie ganz sicher bin, ob das jetzt survivors "eye of the tiger" oder scissor sisters' "comfortably numb" werden wird, und in denen ich dann versuche, ebendas aus dem situativen kontext (filmgenre bei soundtracks, discounter-typ bei einkaufsradio, bartform des djs in clubs, ..) abzuleiten - die hasse ich. wirklich.

überkompensation

beim warten im postamt die schalterbeamtinnen miteinander über einen noch auf's paket zu klebenden fraggle-aufkleber reden gehört. nicht herausgefunden, ob mein gehör nur gerade gut drauf war oder ob sie "fragile"-klebebänder dort wirklich so nennen. auf der zielgeraden bei der paketaufgabe 

.. auch so ein wunderbarer begriff eigentlich. plan für nächstes mal: weißes taschentuch mitnehmen, um dem paket zum abschied nachzuwinken, während die träne rausgedrückt wird ..

den perplexifiziert-irritierten gesichtsausdruck in letzter sekunde gerade noch mit einem gequälten lächeln tarnen können, dem drang nach nachfragen/korrigieren/haarspalten nicht nachgegeben. gefühlt wie ein erbärmlicher quizshowkandidat, der unwissen mit höflichkeit zu tarnen versucht ("damit die anderen auch noch drankommen"), magenverstimmt nach hause gelaufen. pathetic.