überkompensierung

wenn man eine "vorübergehende pause"-seite für's weblog schreiben will, auf der ursprünglich und eigentlich nur "vorübergehende pause" stehen sollte, man das aber zu "renovierungsarbeiten" umformuliert und die dazugehörige fußnote mit "dauert nur 'n paar tage" anfängt, über "nein, kein relaunch - und selbst wenn, würde ich's nicht so nennen" herumschlingert und bei gar lustigen erklärungs- und rechtfertigungsversuchen endet, der text somit fast so lang wird wie ein "richtiger" weblog-eintrag, dann .. wird einem schlagartig bewußt, daß es weder etwas zu renov- noch zu paus-ieren gibt, sondern daß man einfach mal den kopf klarbekommen, nicht so rummemmem und lieber besser weitermachen sollte als wäre nichts gewesen.

und es war ja auch nichts. was jemanden hier etwas anginge.

kaffzwänge

die stadt war so klein, daß fahrgäste im taxi automatisch auf dem beifahrersitz platz nahmen.

berlin, kurz

nein, ich bin noch nie (jedenfalls nicht in den letzten ca. 18 jahren) auf einer bühne gestanden. ja, ich war scheißnervös. nein, ich hätte das natürlich nie zugegeben. ja, der letzte satz war gelogen. nein, ich denke nicht, daß das als "ironische distanz" durchgeht. ja, ich finde es trotzdem originell. nein, ich bin nicht zur rampensau mutiert. ja, es läßt sich wirklich nicht einfach beschreiben, dieses gefühl, wenn menschen klatschen, nachdem sie einen text vorgelesen bekommen haben, an dem (m)ein stück herz hängt. nein, auch noch nicht knapp eine woche danach. ja, später vielleicht irgendwann mal. nein, ich übertreibe nicht. ja, ich bin auch weiterhin der meinung, daß ich zu einschlaflahm gelesen habe (und wie ein frosch klinge, der seine tage hat, übrigens). nein, offenbar war sonst niemand dieser meinung. ja, so langsam glaub' ich's sogar fast. nein, ernst beiseite: danke allen, die dort waren, für's tollfinden und meinetwegen auch für's weniger-toll-finden. ja, das war ernstgemeint. nein, das war's schon. ja, ich hör' schon auf.

(ausführlicher vielleicht später mal. reizüberflutung, immer noch. ehrlich.)

"reach for the sky" und "highway 101" von soci ..

"reach for the sky" und "highway 101" von social distortion auf maximum volume über die blechscheppersqueeker im auto, heimfahrt bei nieselregen und draußen absoluter stille und drinnen übersteuert krächzendem lärm. ungefähr so gegensätzlich wie die lyrics der songs zu meiner gewählten lebenseinstellung. aber gegensätze wirken zur zeit sowieso erschreckend. auf mich, that is. vielleicht find' ich sie ja deswegen so toll. sie.

moderne zeiten

"in einzelnen sendungen wird die musik vom moderator direkt von cd eingespielt. leider werden diese titel nicht im sendeplan hinterlegt, weshalb sie nicht angezeigt werden können. die playlisten unserer musik-spezialsendungen findet ihr …"

aber sie entschädigen mit mouse on mars, tiga, codec & flexor, console und the orb auf der samstagnächtlichen playlist. schick.

words like violence break the silence

auf sat1 devotionalisieren sich depeche mode quasilive, während sich meine 2 stunden schlaf (netto) in den vergangenen 38 stunden (brutto) in schnupfenähnlichen symptomen äußern, wie üblich (- bei schlafmangel, nicht bei depeche mode). anton corbijns werk wird nicht unwesentlich von klingelton-crawls, gewinnspieleinblendungen ("pling!") und der werbung gestört, mein schnupfen hingegen läßt sich davon leider nicht beeindrucken.

die gänsehaut bei "enjoy the silence" funktioniert aber immer noch, dazu müßte nicht mal das publikum singen. gefühlte 15 jahre alt schon nach den ersten takten. "words are veeery un-necessaaary". den halben heutigen tag in der kleinen stadt nebenan verbracht. kreuzquer-einkaufen zwecks geburtstagsgeschenksoptimierung, dabei immer dieses latent schizophrene gefühl der unsicherheit und der unklarheit, woher eigentlich dieser plötzliche drang kommt, daß ich mir gerade für s. diese mühe mache. vielleicht unterbewußte dankbarkeit dafür, daß ich mich mal wieder spüre. zu lang anhaltende abwesenheit von schmerz macht übermütig. gänsehaut tuat gut. da kann man sich schon mal bedanken für den, wenn auch unbeabsichtigten, hirnfick.

obwohl "everything counts" in der studioversion ja einfach stimmiger klingt.

bestellhotline

"wenn sie mir die auftragsnummer geben, sehe ich kurz nach .. ah, hier: die 'kings of confidence'-cd war das?" - und sie würde es nicht verstehen, müßte ich ihr jetzt mein gedachtes schmunzeln erklären. intrinsironie.

foggy

die nacht fühlt sich holzig an. ungefähr so wie der geschmack, den man nach dem kotzen eben im mund hat. gegen fünf ("guten abend") zur tankstelle ("guten morgen"). tiefkühlpizzafachberatung ("was haben sie denn so?" - "kleine und große."), entscheidung für die kleine deluxe-variante für zwofuffzich. das reicht der begleitung. dazu ein twix. das reicht mir. "klein oder groß?" - ich antworte "klein", sie sagt "groß", herr tankstelle interpretiert das als "groß". natürlich. halb sechs in meiner küche. das licht ist zu hell, das twix zu süß, der gummibär zu groß und die laune zu am-boden. kinderquatsch mit michael frank, dazu chilli-grundkurs und öffentlicher weltschmerz. resümee des abends während des essens, während die vögel anfangen zu kreischen und ich an "word für anfänger"-vorträge und b. denken muß. mich aber zwinge, eher über tankstellenpizza als mich selbst nachzudenken. das eine so ungesund wie das andere, die pizza in diesem moment das kleinere übel. diskussion über aaa (außenwirkung, alter, aggression) bei leitungswasser, während die stadt das dorf erwacht und dabei auch so klingt, als hätte es einen kater. "gesund" ist was anderes. miau. ich fahre frau pizzagast nach hause, schreibe zwei kurznachrichten und eine lächerliche mail, genieße nochmal mein kopfkino, versuche mich mit einem schlechten porno abzulenken und gebe nach 10 minuten auf. inkonsequenz ist mein dritter vorname.

life is short and love is always over in the morning.