zu den eher seltsamen artikulationen von kultur, denen man sonntags so nachgeht, gehört das neusortieren von kanalbelegungen auf fernsehprogrammplätzen, das nachdenken über die dabei verwendete terminologie und die weite zwischen dem technischen vorgang als solchen und dem einrichten, dem anpassen, dem gefügigmachen eines geräts. dem es-sich-bequem-machen. [und so ähnlich fühlt sich das dann vermutlich an, hätte man gerade eine tagesdecke gekauft, schalen mit duftschnörkels oder bunten glasperlen auf dem wohnzimmertisch aufgestellt oder den platz von toaster und kaffeemaschine in der küche wieder mal vertauscht. und ganz knapp bevor's vollkommen armselig wird und man sich als restlos neurotisch enttarnt, läßt man die hinteren programmplätze einfach unsortiert. total punk. ach, nein, punk sagt man ja jetzt auch nicht mehr seit gruner+jahr. wie sagt man jetzt? flippig? schräg? egal.] -- irgendwann beim sortieren der kanäle stößt man ja auf eine sog. "wettervorhersage", und das ist dann der zeitpunkt, an dem man abschalten muß. gar nicht so schwierig, eigentlich. liest man eben mal wieder ein gutes buch. oder nörgelt ein bißchen an der welt rum.