letztlich geht es um den status des gedruckten. wie locker man sich da machen will. am besten natürlich unendlich locker. bloß: was macht einen lässigen lockerstil aus, was einen blöden, einen, der einen nervt? wahrscheinlich irgendsowas diffuses und doch entscheidendes wie der geistige duktus eines menschen, des schreibers, des erzählers, des menschen, der da in lockerer weise und also ganz ungeschützt direkt zu einem spricht, schriftlich. und da kommt dann stil als marotte ins spiel: das heißt, wie schnell einen eine eigene form nervt, die eigene melodie abstößt, das sich im nu einschleifende anwidert, das bißchen gekonnte einfach nur noch ankotzt. daß man darauf keinen bock mehr hat. daß einem das schlicht zu hohl ist, fünfzehn jahre lang auf einer sounderrungenschaft rumzuturnen. das nenne ich depression, die art marottifizierter stil-stillstand. (…)
(-- rainald goetz, abfall für alle)
und wie geradezu kitschig das aber dann natürlich auch ist, nach mehreren monaten gaga-enklave gerade mit so einem zitat wieder loszulegen, oder sich vorzumachen jetzt wieder loslegen zu wollen, nochmal kurz auf die glatze gespuckt und das cms poliert, und dann wird's schon wieder. das muß einem klardenkenden menschen, auch wenn er ein blog befüllt, doch schon seltsam vorkommen, und vielmehr noch, suspekt, daß es ihm nicht seltsam vorkommt, oder daß er sich mit dieser meta-masche immer wieder und immer noch etwas vormacht.
naja, wir werden sehen.