abt. zynisches weltgeschehen

versteht das jemand, wenn ich in diese art von manischem lachen verfalle, wie es die bösewichte kurz vor ihrem ableben am ende eines filmes immer tun, als ich gestern im radio gehört habe, daß ungarn (direkt) und malta (indirekt) jeweils über den eu-mitgliedschaftsantrag abgestimmt haben? nein?

na gut. auch egal.

this carnival is dead and gone

an einem verlangweilten sonntagnachmittag bei 15 grad plus auf der mcdonald's-terasse ins grübeln kommen - anfangen, in der eigenen vergangenheit rumzuschnüffeln, von der man elterlicherseits immer nur andeutungen gehört hat - der tatsache ins auge sehen, daß man seit sechs jahren nur ca. 50 km von dem dörfchen entfernt wohnt, in dem die wurzeln väterlicherseits lagen und wahrscheinlich auch immer noch liegen (großfamilie) - sich ins auto setzen, planlos hinfahren, genauso planlos wieder zurückkommen, weil man sich natürlich weder an details des damaligen besuches im alter von ca. 5 jahren erinnert noch irgendeines dieser eventuellen details heute so aussieht wie damals, natürlich.

ein paar straßen auf- und abgefahren, die dorffeuerwehr gefunden, kurzhaarige jugendliche beim herumlungern betrachtet, blicke auf sich gezogen wie sie aus einem western nicht besser hätten stammen können ("ein fremder …"), meinen stoßdämpfer vorne links endgültig geschrottet, und erst bei der heimfahrt dann schließlich dieses seltsame gefühl bekommen ("was, wenn ich gerade an einer tante oder einem onkel von mir vorbeigefahren bin?").

die neugierde für die nächsten sechs jahre ist erstmal befriedigt, ansonsten ist jetzt auch nicht viel anders als vorher. außer, daß ich einen neuen stoßdämpfer brauche.

hat sich nicht gelohnt.

ich kann's nicht mehr hören

diese witzig gemeinte anmerkung, daß man bei tchibo ja "sogar auch noch kaffee" kaufen kann. ja, kann man. findet euch damit ab, daß die ihre kohle mittlerweile mit anderen dingen machen. so bemerkenswert ist das jetzt wirklich nicht.

immerhin

aber solang ich noch darüber grinsen kann, wenn auf einer tiefergelegten daihatsu-schüssel, aus der man die baßröhre hört, neben dem diddl-aufkleber auf der heckscheibe noch der schriftzug "outlaw" prangt, ist doch eigentlich alles in ordnung.

oder auch aber

ich könnte den hier drunterstehenden eintrag natürlich auch einfach mit "moby - everloving" abkürzen (oder mit diversen anderen beispielen, aber der moby-song dürfte davon der bekannteste sein).

und wo wir gerade beim sommer sind …

es dürfte bekannt sein, daß ich dem sommer, aber insbesondere dem frühling, eher defensiv gegenüberstehe, um nicht zu sagen ablehnend. der herbst ist angenehmer. punkt. aber wenn ich krampfhaft etwas nennen sollte, was ich am sommer zu schätzen weiß, dann vielleicht diese angedeutete melancholische stimmung, die in verbindung mit den angenehmen temperaturen nachts auftritt und die ansatzweise an den herbst erinnert. nicht die vielen grillparties, sondern das sitzen vor einem lagerfeuer und starren auf die flammen. nicht die hitze tagsüber, sondern das allein-sitzen in einem straßencafé und beobachten der leute. nicht die sportmöglichkeiten, sondern die entdeckung des eigenen willens, den wagen stehen zu lassen und nachts nach hause zu laufen. nicht die sonnencreme, sondern den sonnenbrand. nicht die stimmung und die leute auf all den open-airs, sondern das fühlen, bemerken, aufnehmen dieser stimmung um einen herum, während man im gras sitzt und irgendwo im hintergrund nette musik zu hören bekommt. nicht die hohen anteil der hellen stunden am tag, sondern die chance, die zeit von einem sonnenuntergang bis zum sonnenaufgang auf einer spielplatzschaukel sitzend beobachten zu können und sich nicht dabei zu langweilen. nicht der jeweilige sommer, sondern immer der vorherige.

hmm.

nun ja, alles in allem vielleicht doch nicht so schlecht.

aber das würd' ich natürlich nie öffentlich zugeben.

und es war sommer

nein, es wird sommer. und ich bemerke details, die ich vermisse. wie dieses geräusch eines großen rasensprengers. tzsch, tzsch, tzsch, tzsch, tzsch, tztztztztztztztzschhh. repeat ad nauseam. diese regelmäßigkeit, dieser rhythmus, der früher nachts immer so beruhigend gewirkt hat, der einen an urlaube im robinson-club jandia playa auf fuerteventura erinnert, der szenen aus spielfilmen mit leeren baseball-stadien im kopf hervorruft, der ganz und gar nicht monoton wirkt, sondern vielleicht wie eine unsubtilere form dieser hirnwellenstimulator-walkmen. theta-/delta-junkie auf eine leicht melancholische art. ist es seltsam, wenn man ein kratzendes geräusch irgendwo hört und sofort an rasensprenger denken muß?

vielleicht brauch' ich einfach nur mal wieder urlaub.