ich sollte an meiner spontaneität arbeiten.

mich vorhin im "spiegelzelt" beim kunstfest in weimar schlagartig und für mehrere stunden lang unsterblich in die bezaubernde kellnerin ("nummer 4", laut rechnung) vom cateringservice verliebt, nur weil sie am nebentisch "verzeihung" (und nicht "'tschuldigung" oder gar ein ekelerregendes "sorry") sagte. auf dem heimweg pläne für spontanen heiratsantrag aber leider erstmal wieder verworfen.

[außerdem zu dem schluß gekommen, daß "to fall in love" einfach viel passender, viel schöner, viel mehr einer solchen situation angemessen klingt als das simple "sich verlieben". pläne für diesbezüglichen weitreichenden um-bau der deutschen sprache aber ebenfalls wieder verworfen.]

"so schnell du kannst"

[fernsehfilm, montag abend / 2015 uhr, zdf.]
[nicolette krebitz fanboard, spiegel.de]

denjenigen personen, die im besitz einer zeitmaschine sind, sei dieser film sehr ans herz gelegt (nicht von der verwendung von "comic sans ms" bei den titeleinblendungen abschrecken lassen, die waren für einige minuten am anfang zugegebenermaßen recht gruselig - genau wie die kurzbeschreibung und klassifizierung als "liebesfilm" seitens des zdf auch, bei der ich mich weigere, sie für zutreffend zu halten). für alle anderen tut's mir leid, denn er wird offensichtlich nicht wiederholt.

[hinweis für hobbydetektive: ungefähr um mitternacht begann ich, mir meine aufnahme anzusehen. 20 minuten später schrieb ich diesen eintrag. jetzt müssen wir also nur noch den besagten film auftreiben, ansehen, und schwups, schon haben wir wieder einen kleinen teil mehr vom seelenleben des herrn argh verstanden. war doch gar nicht so schwierig.]

muse, next part ("dabei hätte die mucke das doch gar nicht nötig!").

"wunderkinder haben es oft nicht leicht - erst recht in der modernen rockmusik. sie werden für ihre taten mit lob überhäuft, von den medien hofiert und ständig daran erinnert, dass sie etwas besonderes sind. das schafft erwartungen, die extrem hoch, ja oft übermenschlich sind und dazu führen, dass sich die dergestalt gesegneten nicht selten in ewigem selbstzweifel, alkohol oder drogen verlieren. nicht so muse: (…)"

die motormusic-presseinfo zum neuen muse-album erklärt uns die welt.

"seitdem vor vier jahren ihr debüt 'showbiz' erschien, gehören sie zu den wichtigsten und einzigartigsten ausnahmeerscheinungen der britischen rockmusik."

die motormusic-presseinfo zum neuen muse-album verhaspelt sich in der grammatik.

"die musik auf dem neuen album verlangte nach einem profi, der sich sowohl mit zarter pianomusik als auch mit massiv drückenden rockparts auskennt."

die motormusic-presseinfo zum neuen muse-album zitiert den sänger der band. wahrscheinlich.

und überhaupt. man ist ja so einiges gewöhnt von presseinfo-texten. aber dermaßen peinlich mit adjektiv-overkill dick aufgetragen wird wirklich nur bei majorlabels.

[nein, den volltext erspar' ich euch/uns mal lieber.]

once and for all - hergesehen, ihr legostatiker:

ein preis kann genauso wenig teuer sein wie eine uhrzeit spät oder ein magen satt. ein preis ist hoch (oder ein gegenstand ist teuer), eine uhrzeit mag vorangeschritten sein und ein magen voll (bzw die dazugehörige person satt).

ebenso sagt man nicht "ich entschuldige mich" - man bittet jemanden um entschuldigung und derjenige entschuldigt dann. nicht andersrum.

ist das jetzt mal klar? danke.

den unterschied zwischen anscheinend und scheinbar überlaß' ich euch als hausaufgabe.

[update: zugegeben, teilfalsch. so what? mein zweiter vorname lautet weder wahrig noch duden noch edeltraud. kneift die arschbacken auseinander und geht mal wieder an die frische luft.]

[update zwo: ich habe soeben krampfhaft versucht, hier noch irgendwo stilvoll den begriff klugscheißer einzuflechten, hab's aber leider nicht geschafft.]

bastard2pop

"can't keep my eyes off of you" in der version von muse zusammen mit "where the streets have no name" in der version von u2 bitte mal so zusammenmixen wie in der version der pet shop boys. wird der partyhit (jedenfalls auf parties mit relativ kaputten typen, und andere arten von parties interessieren ja sowieso nicht), das garantiere ich.

marcel reich-ranicki, jens jeremies, jürgen vogel, gott und die schwerkraft.

"ich bin ohnehin nicht ganz sicher, ob das gelostwerden schon das ticket in die show ist. ich zum beispiel habe schiefe zähne. wann haben sie zuletzt jemanden mit schiefen zähnen im fernsehen gesehen? schiefe zähne werden im deutschen fernsehen und kino durchweg von jürgen vogel gespielt. wann haben sie zuletzt also jemanden außer jürgen vogel mit schiefen zähnen im fernsehen gesehen? ich lasse das mit dem fernsehen wohl besser. mit dem gesparten geld vom nicht-bewerben für 'wer wird millionär' kann ich mir vielleicht irgendwann die zähne machen lassen."

jens thiel denkt und schreibt. gute kombination.

thinking/feeling

"everybody has thoughts and feelings but some pay more attention to their thoughts than to their feelings while others pay more attention to their feelings than to their thoughts. those who attend mainly to their thoughts are said to govern themselves with their head, their concepts and percepts being their guides to action. in contrast, those who pay more attention to their feelings are said to follow their heart, which means that much of what they do is based on emotion or desire. (…)"

[ thinking/feeling, david keirsey ]

[inhaltlich ziemlicher bullshit, meine ich übrigens. mein rationaler teil kontrolliert den gefühlsteil in erschreckendem ausmaß, und gleichzeitig bin ich selten in der lage, rationale entscheidungen zu treffen, ohne mir in diese entscheidung gefühlsmäßig selbst reinzureden. und es überwiegt dann auch meist der teil, den man gerade nicht gebrauchen kann. klassischer handlungskrüppel also. paßt auch wunderbar zu dem langgehegten wunsch, ein häuschen im zentrum von berlin mit perfekter infrastruktur nach vorn raus und gleichzeitig (nach hinten) raus einem stillen gärtchen voller natur[tm] und ohne autoabgase zu besitzen. ambivalenz ist mein zweiter vorname.]