schlaf ist ja auch so 'ne eher überbewertete sache.
intratextualität
wie jeder große geist (so müssen gute texte anfangen, dachte er sich) wachte auch er selten nie durch plötzliche laute geräusche auf, sondern ausschließlich aufgrund ganz subtiler veränderungen in seinem umfeld - dem langsamen einbruch der dunkelheit beispielsweise, oder einer um vielleicht 10 hz nach oben transponierten kühlschrank-brummfrequenz ueber mindestens mehrere minuten hinweg. er vermißte natürlich die millischrecksekunde beim aufwachen. die, in der andere menschen das hirn booten, sich am system anmelden, einloggen eben, sich in die aktivität hineinorientieren, aber dieses vermissen war wohl eher eine art neugierde. er hatte nicht den eindruck, dabei irgend etwas zu verpassen, und selbst wenn, eine zehntelsekunde pro tag, was war das schon?, im vergleich zum sanften wachdrang, zum mehrminütigen prozeß des aufwachens, den er genießen, auskosten, zelebrieren konnte. als antwort auf die frage, wieso er bei tageslicht grundsätzlich verschlafen und langsamtickend daheim herumsaß, mochte das nicht für jeden interessenten hinreichend einleuchtend sein, doch hatte es wenigstens diesen notwendigen charmanten unterton, durch den er - im zusammenbild mit all den anderen ticks, wie z.b. texte in der dritten person singular zu schreiben oder neologismen zu spontanisieren - als liebenswerter spinner durchgehen konnte. nicht immer, aber doch immer wieder.
dominique
functional fate
"the objective of functionalfate.org is to identify, collect, catalogue and exhibit white plastic chairs as well as to elucidate the cultural and economical context of this truely global piece of furniture."
"there are countless objects that are considered truly ugly by more people, but there is no object either real or imaginary that more people fail to find truly beautiful than white plastic chairs. there is no beauty to be found in them, not even of a perverse kind. people become infatuated about collecting the strangest and most repellent things, but an obsession for white plastic chairs could only be motivated by the knowledge that the obsession would be unique in the world. there is nothing more absolutely ironic than love for white plastic chairs."
[ ingo niermann, "plastic chair" ]
warum ich den regen so mag, fragte sie. ich mag j ..
warum ich den regen so mag, fragte sie.
ich mag ja nicht jeden regen, sagte ich.
welchen denn, fragte sie.
so manche regentage sind eben angenehm, sagte ich.
warum ich dann manche regentage so mag, fragte sie.
weil ich da mit erhobenem kopf weinen kann, sagte ich.
den spruch hast du aber irgendwo geklaut, sagte sie.
ja, aber schön ist er trotzdem, sagte ich.
stimmt, sagte sie, und wir schwiegen wieder.
boy division
"blue monday, ruby tuesday, wednesday week. thursday & miserable friday night, saturday morning - everyday is like sunday."
one week with boy division. die bestgekleidete band hamburgs covert sich auf einer 7inch (übrigens seit langem mal wieder einer, die mit großem mittelloch inklusive plastikkranz daherkommt und nicht mit standard-12inch-lochung) durch 7 tage (wie passend) - und auf der "dazugehörigen" (also zumindest im gleichen atemzug mitbestellten) cd in rund 20 minuten durch 13 songs der weltgeschichte. alles in bester und stilechtester punk-, megaphon-, krawatten- und coverband-manier, weder motörhead noch r.e.m. oder die pixies werden ausgelassen, chris isaak und nancy sinatra schon gar nicht. musik zum autofahren, chili-essen, nachbarn-anbrüllen und lieb-haben. klangbeispiele auf der webseite anhören und dann sofort bei fidel bastro bestellen. los. jetzt. meinetwegen auch die cd. und am besten beides.
soulwax
der preis für die sexieste site-navigation des tages geht hiermit an soulwax.com. und gute mucke machen die jungs nebenbei ja auch noch. glaube ich.
neologicus klingeltonicus
ob wir uns da wohl gerade eine generation kids heranziehen, die enttäuscht ist, wenn sie im zoo keine blauen nilpferde, die mit neon-schwimmflügeln und penetrant-dümmlichem grinsen vor den besuchern tanzt, findet?
("sich zum jamba machen": vgl. "sich zum affen machen", allerdings mit merklich höherem aggressionspotentiel auf beobachterseite.)
mensch, frances, altes haus. wir werden doch alle älter!
morgens um 0507 uhr das "plopp" des instant messengers hören und im tagesschau-newsfeed lesen, daß der hurrikan "frances" "an kraft verliert". allein aufgrund dieses absatzes im rss-feed ("nun ist er nur noch ein tropensturm: meteorologen in florida haben den hurrikan 'frances' herabgestuft, nachdem er in der nacht nur noch langsam vorankam") einen ziemlich beknackten mehrminütigen kicheranfall bekommen, während dem sich vor dem geistigen auge personifizierte hurrikanesen mit lustigen gesichtsausdrücken und schiefen nasen mit meteorologen (weiße kittel! große brillen! laute schuhe!) kloppen. beim einschlafen der aqua teen hunger force die schuld für das schiefgelaufene humorverständnis geben, trotzdem selig lächelnd entschlummern. grinsend schnarchen.
[und das alles dann in gedenken an den uralten "ich wollte dir noch geld mitschicken, aber der umschlag war leider schon zugeklebt"-witz natürlich ins noch schnell weblog posten.]
"häufigste unfallursache: zu hohe geschwindigkeit."
(zweithäufigste unfallursache: das lesen zu langer texte auf autobahnbeschilderungen.)
hallo, universum?
"ja, ich hätte gern 1x eine große produktivität mit extra inspiration und tatendrang. dafür dann aber ohne schlafmangel, bitte."
"genau, liefern wäre nett. übliche adresse, richtig."
"halbe stunde? prima, dankesehr."
"ach, und - könnten sie vielleicht die kleine rothaarige mit dem zopf zum liefern schicken?"
..
"hallo?"
..
"hmm - aufgelegt. komisch.
..
"morgen bestell' ich vielleicht doch mal woanders."
sich ein klein wenig als von der restwelt ausgesch ..
sich ein klein wenig als von der restwelt ausgeschlossen vorkommen beim kabelanschluß-ausfall nachts um halb fünf.
sich aus trotz noch ein wenig mehr von der restwelt auschließen beim einlegen der dvd. kampflächeln.
hallo, außenstehende!
was ich euch schon ja längst mal sagen wollte: der spruch "hey, dein radio ist kaputt!" beim unerwarteten kontakt zu einer sagenwirmal unkonventionelleren art von musik, wie sie u.a. bei mir im auto oder zu hause oft zu hören ist, ist ungefähr so originell wie das alljährliche "du erkennst mich, ich bin der mit den schwarzen klamotten!", das seit ich denken kann u.a. in leipzig für hammer-lachsalven sorgt.
denkt euch doch mal endlich was neues aus, bitte. okay?